Wenn man nicht mehr ernstgenommen wird

Ihr Ansinnen ist edel, ihre Aktivitäten in der Vergangenheit legendär, und ihre Mitstreiter sind allesamt honorige Heimatschützer. Aber die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal hat ein Problem. Wer zu oft, zu hysterisch “Feurio” schreit, verliert bei den Verantwortlichen und den Bürgern das Gehör. Zeit für eine Neuausrichtung?

Beim Termin am Grünen Wasserl / Bild: Klaus Wiendl

Ein Kommentar von Martin Calsow:

Gegen Einrichtungen für die Allgemeinheit wie eine Splitthalle oder ein neuen Feuerwehrhaus anzugehen, bedarf es einer sehr guten Alternative oder einer gehörigen Portion Ignoranz. Letzteres scheint bei der SGT der Fall zu sein. Sie hat sich beim „Grünes Wasserl“ auf die Seite einer Privatperson gestellt und vordergründig umweltaktivistisch argumentiert. Das ist selbst Wohlmeinenden aufgefallen. Krachend verlor sie (und der Anwohner) mit viel Tamtam die quälend lange Widerstandsshow. Zum Schluss half nicht einmal ein AfD-Landtagsabgeordneter, der vor Ort erschien.

Gleiches Bild beim Feuerwehrhaus in Tegernsee. Ein langer, sachlicher und vorbildlicher Entscheidungsprozess führt zum Abriss. Der wird dann aber prompt als Beispiel für den „Verlust der Magie des Tals“ bezeichnet. Kleiner geht’s nicht? Die Privatinitiative von Marcus Staudacher, der im Vorstand sitzt, wird von der SGT befördert und der Abriss in einem Atemzug mit wirklichen Großprojekt-Riegeln genannt.

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Kann man machen. Aber auffällig ist, dass bei noch so kleinen Streitfragen zu Bau- und Naturschutz, die SGT die sowieso schon großen und sehr interpretationswürdigen Begriffe „Heimatverlust“ und „Untergang des Tals“ in einem Alleinvertretungsanspruch eingemeindet, und dabei wie ein Dauermauler auf Wutbürger-Niveau wirkt. Fackelzüge wie vor fünf Jahren helfen da dann erst recht nicht. Akzeptanz durch Penetranz kann in Ehen funktionieren, im politischen Prozess besteht schnell die Gefahr des Relevanzverlustes.

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