Der Tegernsee als Impulsgeber?

Es ist wieder so weit: der Ludwig-Erhard-Gipfel als “Jahresauftakt für Entscheider” steht vor der Tür. Was in diesem Jahr zu erwarten ist, wieso es dieses Jahr eine neue Besonderheit geben wird und ob es wirklich eine Veranstaltung für Entscheider sein wird, erzählt Verlegerin Christiane Goetz-Weimer in einem Gespräch.

Verlegerin Christiane Goetz-Weimer wird auch in diesem Jahr die Eröffnungsrede halten / Quelle: Weimar Media Group

Wie schon in den letzten Jahren findet der Ludwig-Erhard-Gipfel auch Anfang 2020 wieder am Tegernsee statt. Im Hotel Bachmair Weissach treffen sich am 16. und 17. Januar eine Vielzahl an politischen und wirtschaftlichen Bekanntheiten. Um sich schon im Vorhinein ein Bild der Veranstaltung zu machen, haben wir der Verlegerin Christiane Goetz-Weimer einige Fragen zum Programm gestellt.

Frau Goetz-Weimer, was bedeutet für Sie persönlich der Ludwig-Erhard-Gipfel?

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Christiane Goetz-Weimer: Die Faszination des Ludwig-Erhard-Gipfels liegt für mich eindeutig darin, dass wir die große weite Welt und alle Themen, die uns aktuell und für die Zukunft bewegen, komprimiert in doch kurzer Zeit und abseits der Zapkultur-Bühnen der Großstädte mit den Entscheiden aus Politik, Wirtschaft und Medien im beschaulichen Tegernseer Tal beraten.

Was unterscheidet den Ludwig-Erhard-Gipfel von anderen großen Politik- und Wirtschafts-Kongressen?

Goetz-Weimer: Die Gäste nehmen extra den Weg auf sich und investieren wirklich Zeit, eben anders als wenn wir den Ludwig-Erhard-Gipfel in Berlin, München oder Frankfurt veranstalten würden. Auch die Redner kommen zeitig und bleiben auch dann noch, wenn sie auf dem Panel ihren Diskussionsbeitrag geleistet haben. Sie wissen, dass in den Zuhörerrängen oft nicht weniger spannende Gestalter sitzen als auf dem Podium. Und mit denen möchten sie ins Gespräch kommen.

Letztes Jahr zum Beispiel saß Friedrich Merz schon am Vortag im Publikum, bevor er am zweiten Tag seine große Rede mit dem „Aktionsplan für Deutschland“ hielt, die dann bundesweit in vielen Medien zum Aufmacher wurde. Die Leute kommen nicht nur, um Grußbotschaften abzusondern, sondern um inhaltlich etwas beizutragen. Das ist es, was das Besondere an unserem Gipfel ausmacht, und wir arbeiten im Vorfeld auch sehr hart, es unseren Gesprächspartnern immer verständlich zu machen: Wir wollen Inhalte und nicht irgendwelche diplomatischen Floskeln.

Gibt es heuer Neuerungen im Ablauf/Programm oder allgemein beim Kongress?

Goetz-Weimer: 2020 wird unter anderem auch deswegen besonders sein, weil wir eine sehr schöne Partnerschaft mit ntv eingegangen sind. Ntv wird erstmals ein Studio auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel haben und eine Menge Live-Übertragungen und Interviews durchführen. Das bedeutet, dass unser Gipfel zusätzlich zu den vielen Mediengästen und -kollegen, die sich bereits angemeldet haben, noch einmal eine ganz besondere mediale Aufmerksamkeit erhalten wird. Eine weitere Neuerung beim Gipfel 2020 ist auch, dass wir an vielen Stellen internationale Gäste begrüßen und darüber freue ich mich natürlich sehr.

Warum ist es aus Ihrer Sicht so wichtig, dass sich Spitzenpolitiker, Wirtschaftsführer und Medienmacher am Jahresbeginn zu diesem Kongress treffen?

Goetz-Weimer: Der Termin für den Ludwig-Erhard-Gipfel ist bewusst so gewählt, dass er zum Auftakt eines jeden neuen Jahres wichtige Entscheider der Republik am Tegernsee versammelt. Daher auch unser Titel „Jahresauftakt für Entscheider“. Unsere Redner bewerten in Impulsvorträgen, Panels und Interviews die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit, beleuchten aktuelle Trends und wagen wegweisende Prognosen für das kommende Jahr.

So gehen im Januar vom Tegernsee wichtige Impulse in die Bundesrepublik aus. Und das Konzept kommt an: Der Ludwig-Erhard-Gipfel wächst von Jahr zu Jahr. Wir arbeiten mit unserem engagierten Team ein Jahr lang daran, interessante Redner zu gewinnen – aber wenn wir auf die hochkarätige Liste der Gäste schauen, wo sich Wirtschaftsgrößen wie Wolfgang Reitzle oder Topbankerin Dorothee Blessing ebenso angemeldet haben wie Sabine Christiansen, Nina Ruge oder Dagmar Wöhrl – dann wissen wir, dass uns ein spannendes Programm gelungen ist.

Welche drei Panels/Reden/Diskussionen dürften dieses Jahr aus Ihrer Sicht besonders spannend werden?

Goetz-Weimer: Der erste Konferenztag hat das Motto „Innovation Day“, der zweite „Finance Day“. Trotz dieser thematischen Aufteilung schlägt das Programm des Gipfels einen großen Bogen: von Finanzen über Welthandel, Innovation und Politik bis hin zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Der Klimaschutz zum Beispiel ist das Thema des Jahres 2019 gewesen. Nichts hat die Menschen über die Generationen und Einkommensschichten hinweg so sehr bewegt wie dieses. Nachhaltiges Engagement würdigt ferner der „ZfK-NachhaltigkeitsAward“, den die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in diesem Jahr erstmals vergibt, sie ist dabei unserem Vorschlag gefolgt, die Geothermie Holzkirchen auszuzeichnen.

Neben der inhaltlichen Bandbreite bieten wir aber auch eine Vielzahl an Formaten auf der Bühne an. Neben bewährten Setups wie Impulsvorträgen und Panels setzen wir 2020 auf Neuerungen wie den „heißen Stuhl“ oder den „European Speaker Slam“. Wir möchten mit vielen neuen Impulsen den Gipfel immer wieder lebendig halten.

Haben Sie ein persönliches Highlight im Programm, auf das Sie sich besonders freuen?

Goetz-Weimer: Das mit den Highlights werde ich immer ganz gerne gefragt und ich meine das wirklich ernst, wenn ich antworte: Mir sind alle meine Gäste gleich wichtig und die Mischung macht’s. Und daraus entwickelt sich bei jedem Gipfel eine eigene Dynamik. Ich hatte sicherlich 2019 den absoluten Gänsehaut-Moment, als wir auf der wunderbar vom Hotel DAS TEGERNSEE ausgerichteten Gala zur Überraschung von Mark Mast und seiner Bayerischen Philharmonie mit der Europa-Hymne und dem „Halleluja“ aufgespielt bekamen, und bei dem „Halleluja“ sang der ganze Gipfel mit, einschließlich dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. Der Wiener Kongress tanzt und der Ludwig- Erhard-Gipfel singt!

Unter all den Polit- und Wirtschaftsgrößen ist auch Fabian Hambüchen mit einem Vortrag im Programm vertreten. Wie passt ein Kunstturn-Olympiasieger in diesen Kongress?

Goetz-Weimer: Der Ludwig-Erhard-Gipfel versammelt Entscheider aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Daher setzen wir mit Spitzensportlern, die ebenfalls Entscheider in ihrem Metier sind, als Redner auch immer wieder Akzente. Im Vorjahr saßen bereits Profi-Boxer Henry Maske und die Extremkletterer Alexander und Thomas Huber auf dem Podium. So finden sich neben Polit- und Wirtschaftsgrößen im Programm des Gipfels regelmäßig auch erfolgreiche Persönlichkeiten aus anderen gesellschaftlichen Bereichen.

Der Freiheitspreis ist in jedem Jahr immer ein Highlight. Warum wird er heuer an Fürst Albert II. von Monaco verliehen?

Goetz-Weimer: Der „Freiheitspreis der Medien“ ehrt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich in besonderer Weise für freie Meinungsäußerung, weltanschauliche Toleranz und Demokratie einsetzen. So facettenreich, wie dieses Engagement ausgeprägt sein kann, sind auch die bisherigen fünf Preisträger: der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow, der Geistliche Reinhard Kardinal Marx, Politiker Christian Lindner, Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und EU- Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Mit unserem diesjährigen Preisträger Fürst Albert II. von Monaco würdigen wir einen konstruktiven Umweltbotschafter, der sehr früh Zeichen gesetzt hat.

Wie kaum ein anderer Staatsmann hat sich der Politiker in den vergangenen Jahren für die Bewahrung der Schöpfung eingesetzt. Bereits seit der Jahrtausendwende weist der studierte Politikwissenschaftler auf die Gefahren des Klimawandels hin und ist aktiv für den Naturschutz tätig. Fürst Albert II. von Monaco kämpft nicht nur gegen die weltweite Verschmutzung der Meere, gegen die Klimaerwärmung durch industrielle Schadstoffemissionen und das globale Abschmelzen der Pole, sondern lenkt den Fokus immer wieder auf den Schutz der Artenvielfalt, fördert Erneuerbare Energien und plädiert für eine globale Wasserversorgung. Die von ihm im Jahr 2006 gegründete Stiftung „Fondation Prince Albert II de Monaco“ gilt weltweit als Leuchtturmprojekt für den Umweltschutz.

Was erwarten Sie sich persönlich vom diesjährigen Ludwig-Erhard-Gipfel?

Goetz-Weimer: Wir erwarten für beide Gipfeltage 800 Gäste, hinzu kommen mehr als 60 Top-Redner. Und so freue ich mich wieder auf viele spannende Beiträge und Begegnungen – auf und abseits der Bühne.

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