Ein Hoch auf den Hund. Verspäteter Zwischenruf zum Welthundetag von einem völlig objektiven Hundehalter.
Der Mensch mag das Viech. Zuweilen verspeist er es auch. Niemals, aber niemals, würde er in diesen Breiten seinen eigenen Hund aufessen. Der ist, und das ist völlig objektiv, eben mehr als ein Huhn, Schwein oder eine Kuh. Nun aber bedeutet das Leben mit einem Hund hier im Tegernseer Tal auch Rücksichtnahme. Das gelingt hier nicht jedem…
Wer will schon Katzen haben?
Sie sind loyal, intelligent, anhänglich, fröhlich und herzlich – zudem beeinflussen sie unsere mentale und physische Gesundheit positiv. Die Rede ist nicht – der kluge Leser wird es erkannt haben – von hiesigen Partei-Kollegen, sondern von unseren vierbeinigen Begleitern – unseren Hunden. Kreisch: Wo bleiben da Katzen? Machen wir uns nichts vor: Wer Katzen mag, liebt es, sich einem selbstgewählten Totalitarismus zu unterwerfen.
Anders der Hundebesitzer: Er führt und lernt gleichzeitig. Denn der Hund ist eben nicht ein dummes oder höriges Wesen. Es will lernen, und er will gefallen. Jäger wissen das: Ihre Rassen sind perfekt eine Symbiose mit ihrem Herrn eingegangen. Der füttert sie, bietet Obdach, und dafür hilft der Hund beim Suchen und Stellen.
Ein Hund ist keine Barbie-Puppe
Aber seit einigen Jahren drängen Unwissende in diese perfekt abgestimmte Welt: Mittelalte Damen und Herren, deren Kinder das Haus verlassen haben, die jetzt froh sind, dass sich Mama und Papa einen schicken, oftmals sehr sportlichen, Modehund zugelegt haben. Dann kommt er mal auch mal raus an die frische Luft, und sie kann wieder ein Wesen einkleiden und füttern. Die Damen verwechseln oftmals aber den Vierbeiner mit einer Anziehpuppe. Klar, man kann einen Wams für sündhaft viel Geld erstehen, aber vor allem sollte Zeit in die Erziehung des Hundes investiert werden. Textet Mutti unentwegt auf den Hund ein, versucht es Papi mit bei der eigenen Brut verpöntem Schreien.
Aber immer mehr Menschen und Wildtiere im Tal leiden unter „Hundebesitzenden“, die ihrem Tier hinterherkreischen, welches sich derweil nach Fuchs oder Reh aufmacht. Zu recht und zu oft klagen Waldbesitzer und Förster über Wild hetzende Hunde. Meist haben die Halter nicht einmal das Rückgrat, sich dem angerichteten Schaden zu stellen, sondern schlagen sich feige ins Dickicht. Und dann ist da noch der Dreck: Das Beseitigen des Kots scheint gerade für Vatti mit der künstlichen Hüfte eine körperliche Herausforderung zu sein. Liegen lassen, machen die vom Bauhof sicher weg. Aber das nicht deren Aufgabe.
Es reicht eben nicht, Martin Rütter am Samstag vor dem TV anzuschwärmen und dessen guten Tipps mehr oder weniger zu beherzigen. Hier auf dem Land kann so ein fescher Hund mit ausgeprägtem jagdlichen Instinkt auch mal – piffpaff – vom örtlichen Jäger in den Hundehimmel geschickt werden – was selbstverständlich niemandem zu wünschen ist.
Hunde – wunderbare Wesen mit Anspruch auf Führung
Wir sollten uns also daran erinnern, dass es sich bei Hunden um ganz wunderbare Wesen handelt, die nicht nur ein sicheres und zuverlässiges und freundliches Heim sondern auch Führung benötigen. Wenn es schon bei der eigenen Brut nur so mittelmäßig geklappt hat, könnte ja im fortgeschrittenen Lebensalter der Hund vom Lerneffekt profitieren. Dabei gilt es, die Bewunderung, die ein Hund bedingungslos dem Halter entgegenbringt, nicht als Beweis dafür zu nehmen, dass man ein Spitzentyp ist. Er will lernen. Das heißt: Der Halter und die Halterin müssen lernen. Das fällt im höheren Alter schwerer, aber die Umwelt, und hier sind ausdrücklich auch Passanten, Jogger, Radler etc. gemeint, dankt es den Hundebesitzern. Wenn also jetzt im Herbst an Rottach, Weissach oder Mangfall die üblichen Verdächtigen ihren Hunden hinterherhetzen, die Kinder anrempeln oder Wild aufschrecken, dann ist den Besitzern entweder eine fußlahmere Rasse mit weniger Jagdinstinkt oder eben eine anspruchsvolle, majestätische Rassekatze, die daheim für das richtige Wohlfühlfeeling sorgt, zu wünschen.
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