Ein Kommentar von Martin Calsow:
Keiner will stille Dörfer mit Jalousien-Festungen. Jeder will Einheimische, die aktiv am Gemeindeleben teilnehmen. Klar. Aber glaubt irgendein normal denkender Mensch, dass eine Steuer irgendjemanden von außerhalb, also aus der realen Welt, davon abhält, eine Immobilie am See zu kaufen oder zu mieten?
Im Gegenteil: Erhöhe ich die Steuer, kommt schlicht nur eine andere Klientel. Eine, die über 290 Euro oder selbst über 2.900 Euro Zweitwohnungssteuer schlicht lacht und entspannt in die Portokasse greift. Wie Großverdiener denken und handeln, kennt man am See ja zu Genüge, siehe Schuhschachtlhaus oder Haslberger.
Keine Einheit im Tal
Besonders „aktiv“ zeigt sich der Tegernseer Rat, an der Spitze Bürgermeister Hans Hagn. Der begründet die Zweitwohnungssteuererhöhung mit der Absicht, bezahlbaren Wohnraum schaffen zu wollen. Weil ja das Wort Steuer auch irgendwie etwas mit Steuern zu tun hat. Klar. Und was steuert man mit einer Erhöhung? Gut, den Gemeindehaushalt. Ist ja schon mal was.
Aber den Eindruck der schlichten Steuergier schieben er und sein ihm ergebener „Kontrahent“ Obermüller absurderweise auch gleich beiseite. Der Aufwand, um die Steuer einzutreiben, fresse die meisten Einnahmen auf. Gut, dann profitiert wenigstens die Verwaltung. Und auf die Frage, warum man nicht eine taleinheitliche Steuer erhebe, heißt es, die Zusammenarbeit unter den Gemeinden im Tegernseer Tal sei eher zufälliger Natur. Manchmal klappt das mehr, manchmal weniger. Bei der Steuer ist es eben weniger. Eine Sicht, die den Gesamtzustand des Tals leider in allen Belangen perfekt beschreibt.
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