Erstmals wurde der Gemeinderat im Juni 2016 darüber informiert, welche Vorstellungen Thomas Strüngmann für sein 33.000 Quadratmeter großes Filet-Grundstück an der Wiesseer Seepromenade hat. Vor zwei Jahren zeigten Skizzen, was auf dem ehemaligen Spielbank-Grundstück mit dem Haus des Gastes, dem Hotel Wittelsbach und an Stelle des alten Hotels Lederer entstehen soll. Geplant war ein Luxushotel mit 210 Zimmern im Vier- oder Fünf-Sterne-Bereich in einer sogenannten Hufeisen- oder U-Form. Damit das „Leuchtturmprojekt“ sich amortisiere, sollten in einer „lockeren Bebauung“ noch Läden, Büros und Wohnungen entstehen.
Doch gut ein Jahr später folgte die Überraschung. Im Juli vergangenen Jahres präsentierte Strüngmann dem Gemeinderat eine abgespeckte Version seiner Planungen. Die Anzahl der Zimmer wurde von 210 auf 140 reduziert. Damit schmälern sich auch die Geschossflächen von 20.500 auf 16.500 Quadratmeter. Und der Baukörper bekam eine ganz andere Form: weg vom „Hufeisen“, hin zu einem „Zickzack“.
Alles entscheidende Form
Selbst bei der angrenzenden Wohnbebauung mit den fünf Häusern sei noch „Kubatur rausgenommen“ worden. Strüngmanns Projektentwickler Thomas Maier räumte damals ein, dass die ursprünglichen Planungen „aus der Perspektive von oben sehr wuchtig gewirkt hätten“. Deshalb sei das Hotel nun „deutlich verkleinert“ worden. Aber man wolle am Plan festhalten, in Bad Wiessee etwas Besonderes schaffen. Das Ziel sei „ein Leitbetrieb mit überregionaler Signalfunktion“, der auch den Ort „touristisch wieder stärkt“.
Nun aber scheint Strüngmann mit seinem großen Wurf immer noch zu hadern. Im April soll er die Gemeinde in Kenntnis gesetzt haben, dass er mit seiner Zickzack-Form des Hotels noch nicht so glücklich sei. Er wolle dem Gemeinderat demnächst erneut geänderte Pläne vorlegen. Bestätigt werden die Informationen der Tegernseer Stimme nun durch Strüngmanns Athos-Pressesprecher Andreas Göbel. Derzeit werde an der Planung des neuen Gebäudes intensiv gearbeitet.
Dabei ist die endgültige Form ein wichtiges Thema. Ob es ganz konkret bei der zuletzt skizzierten vorläufigen Zickzackform bleibt, oder ob daraus eine Weiterentwicklung entlehnt wird, wird im weiteren Projektverlauf erst endgültig gemeinsam mit der Gemeinde Bad Wiessee festgelegt.
Im Moment sei aber alles noch in der Schwebe. Selbst die Entscheidung, wie viele Wohnungen und Läden entstehen. Festgehalten werde dagegen am Abrisstermin des alten Hotelkomplexes Lederer. Dieser sei nach wie vor für Herbst geplant. Zuvor muss aber der Wiesseer Gemeinderat noch dem geänderten Bebauungsplan zustimmen. „Die Zeit drängt“, wie ein Insider erklärt.
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