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„Begasung einer Asylunterkunft unter riesiger Deutschlandflagge“ – klingt zunächst wie ein schlechter Scherz, war in Kreuth vergangenes Jahr aber Realität. Im November musste die Asylunterkunft am Riedlerberg wegen einem massiven Schädlingsbefall evakuiert werden. Die Asylbewerber wurden in anderen Wohnungen untergebracht. Danach wurden die Schaben drei Tage lang unter einer schwarz-rot-goldenen Plane mit Schwefelsauerstoff und Fluor bekämpft.
Um künftig solch einen massiven Schädlingsbefall in Asylunterkünften zu vermeiden, startet das Landratsamt Miesbach nun eine neue Kontroll-Aktion. Der Fachbereich „Ausländer- und Asylangelegenheiten, Kommunales“ wird in den kommenden Wochen die Möbel in den Unterkünften im gesamten Landkreis kontrollieren. Damit soll eben einerseits die Gefahr von Schädlingsbefall minimiert, gleichzeitig aber auch der Brandschutz gewährleistet werden.
Jedes Möbelstück muss genehmigt werden
Neben den vier Containeranlagen (Holzkirchen, Miesbach, Valley und Warngau) gibt es in jedem Ort des Landkreises dezentrale Unterkünfte. Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Landratsamt Miesbach, ist dazu verpflichtet, jedem dort untergebrachten Asylbewerber notwendige Haushaltsgüter zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört unter anderem auch eine Grundausstattung an Möbeln, die täglich gebraucht werden wie beispielsweise ein Bett oder ein Kühlschrank.
Neben dieser Grundausstattung ist es laut Hausordnung nicht erlaubt, andere Möbel ohne vorherige Genehmigung aufzustellen. Das habe laut Landratsamt zwei Gründe: Erstens müssen Flucht- und Rettungswege frei gehalten werden. Werden Möbel jedoch ohne Genehmigung aufgestellt, könne das im Notfall den Bewohnern und den ehrenamtlichen Rettern den Weg versperren. Außerdem müsse überprüft werden, ob entzündliche Materialen an Gefahrenstellen angebracht werden.
Schädlingsbefall durch gespendete Möbel?
Zweitens konnte laut Landratsamt bisher nicht ausgeschlossen werden, dass der Schädlingsbefall in einigen Unterkünften im Landkreis durch gespendete Möbel verursacht wurde. Um hohe Kosten durch die dann notwendige Schädlingsbekämpfung zu vermeiden, müssen extra aufgestellte Möbel begutachtet und erst genehmigt werden.
Bei den kommenden Kontrollen sollen die Asylbewerber aber die Möglichkeit bekommen, Möbel nachträglich genehmigen zu lassen. Daher werden Bewohner zunächst vom Landratsamt angeschrieben und können dann ihre zusätzlichen Möbel beim Fachbereich zu melden und genehmigen zu lassen. Begonnen wird in der Containeranlage in Miesbach, danach werden alle anderen Unterkünfte, die vom Landkreis angemietet wurden, nacheinander kontrolliert.
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