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Ohne Auto geht der Stadtrat nicht aus dem Haus, und ohne Stoßgebet für darbende Gastronomen auch nicht. Die Diskussion um den autofreien Sonntag im Tal hat bereits ein erstes Opfer gefordert: das zarte Pflänzchen „Nachdenken“ – findet unser Kommentator.

Ein autofreier Sonntag im Tal? Für einige undenkbar / Archivbild

Ein Kommentar von Peter Posztos:

Deutschland 2018. Einer macht einen Vorschlag, und zehn Leute finden sofort Gründe, warum das völliger Unsinn ist. Konstruktiv weiterdenken? Ach was, destruktive Reflexe machen einfach mehr Spaß – wie einst im Sandkasten. Es ist wohl eine Art verbale Übersprungshandlung einiger Mandatsträger, dass jede neue Idee, die nicht von einem selbst kommt, erst einmal als doof gebrandmarkt wird.

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So war das auch mit dem autofreien Sonntag, der kürzlich in der Tegernseer Bürgerversammlung von einem Bürger vorgetragen wurde. Der Pressesprecher der Kreissparkasse Miesbach und Tegernseer Stadtrat, Peter Friedrich Sieben, hatte dann auch in Sekundenschnelle eine Antwort parat. Ja, ja, “sympathische Idee”. Geht aber nicht. Was sollen die armen Gastronomen und Hotels denn machen? Daher mache eine weitere Diskussion “überhaupt keinen Sinn”.

Klar, an das Wohl der Hotels und Kneipen denkt man als Volksvertreter zuerst, wenn es um den Verkehrskollaps geht. Nicht aber an die einfachen Bürger, die vor allem am Wochenende im Tagestourismus-Verkehr ersticken, oder die Anlieger, die unter dem Durchgangsverkehr der Mautvermeider leiden. Der gemeine Gastronom, ein in der Minderheit lebendes, zartes Pflänzchen im Tal, das unbedingt schützenswert ist. Weil: ohne Auto kommt ja keiner. Bleiben ja alle weg – an diesem einen Sonntag im Jahr.

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