Halle am Grünen Wasserl kann kommen

Anfang der Woche forderte die Schutzgemeinschaft noch die Vertagung ihrer Petition gegen den Bau der Splitthalle am Grünen Wasserl. Doch der Umweltausschuss beharrte auf diesem „Expresstermin“ am Donnerstag und bescherte der SGT eine Niederlage. Derweil äußert sich nun auch der Kieswerkbetreiber.

Der Ortstermin am Grünen Wasserl mit Vertretern des Landtags hat der Schutzgemeinschaft am Ende nicht geholfen /Quelle Klaus Wiendl

Es sei eine „Phalanx“ im Umweltausschuss des Landtags gegen ihre Petition gewesen, berichtet Angela Brogsitter-Finck. Die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) musste am Donnerstagmittag zur Kenntnis nehmen, dass ihre Blockade gegen die geplante Splittlagerhalle in Kreuths Grünem Wasserl wohl eindeutig abgeschmettert wurde. Zwar hätte einigen Mitglieder des Ausschusses es ähnlich wie die SGT gesehen, den Bau einer Lagerhalle im Landschaftsschutzgebiet, aber eben nicht die Mehrheit.

„Wie das gelaufen ist, kann es nur von oben so gewollt gewesen sein“, beklagt Brogsitter auf Nachfrage. Selbst Fachleute, wie eine Biologin, seien in dem Verfahren nicht gehört worden. Nun werde es Veränderungen an dem „einmaligen Biotop“ am Tegernsee geben, da ist sich Brogsitter sicher. Die Aussage der Behörde, dass das Biotop zeitgleich deutlich vergrößert werde, hält sie für ein „Märchen“. Zumal mit der Halle „ganz andere Dinge beabsichtigt“ seien, so die Frontfrau der Naturschützer. Nach dem Scheitern der Petition sieht Brogsitter derzeit „keine Möglichkeit“ für weitere Schritte gegen den Hallenbau. Nachdem man alle Argumente geliefert habe, fragt sich die streitbare Vorsitzende: „Welche Geschütze sollen wir denn noch auffahren?“

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Kieswerkbetreiber sieht nur Vorteile des Hallenbaus

Im Vorfeld der Entscheidung im Landtag hatte der Betreiber des Kieswerks, Lorenz Kandlinger, in einem Offenen Brief auf seine Sichtweise des Prozederes verwiesen. Er unterstreicht, dass mit der Erteilung der Baugenehmigung für die Lagerhalle und den damit verbundenen Auflagen eine „wesentliche Verbesserung der derzeitigen Gesamtsituation gelungen“ sei. Denn die Halle mit angeschlossenem Erdwall und der Verlegung der Zufahrt „fungiere als Lärmschutz“ für die anwohnende Familie Pagenberg. Auf dem Grundstück der Eigentümerin und Bauherrin, Elisabeth Dießl, könne trockener Streusplitt für die Gemeinden „hergestellt und eingelagert“ werden. Dies stehe nach Auskunft aller Talbürgermeister im „öffentlichen Interesse“.

Außerdem wird laut Kandlinger „eine größere Fläche” als die der Hallengrundfläche, dem auf der anderen Seite der Bundesstraße befindlichen „Grünen Wasserl zugeschlagen, beziehungsweise die Wasserfläche durch Abgrabung vergrößert“. Zudem sieht Kandlinger die Situation des die Zufahrt kreuzenden Rad- und Wanderwegs „deutlich verbessert“. Damit steige die „Verkehrssicherheit“ für Wanderer und Radfahrer. Angesichts dieser Maßnahmen, so Kandlinger, müsse sich die SGT die Frage gefallen lassen, „warum sie gegen eine Vergrößerung des Biotops am Grünen Wasserl ist“.

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