Still ruht der Tegernsee …

Nach der staaden Zeit kommt die Zeit des Feuerwerks und der Kracher. Die bringt auch immer wieder heftige Diskussionen mit sich. Dieses Jahr muss wohl gar nicht erst diskutiert werden.

Feuerwerke – schöne Tradition oder umweltschädlicher Müll? / Quelle: Archiv

“Feiern ohne Feuern”, forderte Angela Brogsitter-Finck, die erste Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT), immer wieder. Auch dieses Jahr äußert sich der Verein kritisch gegenüber der alljährlichen Böllerei am Jahresende. Man habe “alle Briefe geschrieben”, beteuert Brogsitter-Finck und erklärt: “Momentan fallen Feuerwerke in das Sprengstoffgesetz. Die müssen aber ins Umweltgesetz.”

Denn, so die SGT-Vorsitzende, das Sprengstoffgesetz sei Bundessache. Da wäre es für die Verantwortungsträger im Tal ein Leichtes, “sich rauszuwieseln”. Auch die Umweltbelastung, die schmutzige Realität nach Silvester, vergisst die SGT-Vorsitzende nicht. “In der Silvesternacht gelangen so viele Schadstoffe in die Luft wie im Straßenverkehr in zwei Monaten”, beschreibt sie.

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Weiter argumentiert Brogsitter-Finck am Freitag: “Zur Zeit hoffen viele, dass es verboten wird.” Besonders die Krankenhäuser sind ihr ein besonderes Anliegen. Die seien ohnehin schon überlastet. Wenn jetzt noch die ganzen Feuerwerksunfälle dazukommen, ahnt die Vorsitzende Schlimmes. Dieser Meinung ist auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Auf der Pressekonferenz vom Sonntag betonte er:

Wenn die normalen Verletzungen, die es jedes Jahr an Böllern gibt, hinzukommen, sind die Krankenhäuser nicht mehr aufnahmefähig.

Für Umwelt- und Naturschützer gibt es in diesem Jahr jedenfalls eine gute Nachricht. Bundesweit steht uns nun ein harter Lockdown bevor. Das wurde auf dem Corona-Gipfel vom vergangenen Sonntag beschlossen. Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung und Chef des Bundespresseamtes (BPA), teilt nun auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Regelungen zu Weihnachten und Silvester mit.

Am Silvester- und Neujahrstag herrscht bundesweit An- sowie Versammlungsverbot. Der Verkauf von Pyrotechnik wird ebenso verboten. Außerdem rät die Bundesregierung vom Zünden eines Silvesterfeuerwerks ab. Hinzu kommt eine bayernweite Ausgangssperre ab 21 Uhr. Damit sollte die Silvesternacht 2020/2021 eine recht Staade werden.

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