Ein Kommentar von Martin Calsow:
Jüngstes Beispiel: Seit Jahren muckert Milliardär Strüngmann in Bad Wiessees bester Lage herum, plant, verwirft, reißt ab. Plant wieder. Verwirft. Und nichts passiert. Brachflächen in allerbester Uferlage öden Besucher und Einwohner seit Jahren an. Mal kommt der Geschäftsführer mit einem mexikanischen Architekturbüro, mal mit einer Art Ausschreibung für neue Architekten. Das alles mit dem üblichen Baugeschwaller einer wortreichen Marketingmasche ver(un)ziert. Das deckt sich dann mit dem gleichen Geschwurbel eines Korbinian Kohler (Wir erinnern uns gern: Er will die Nummer 1 auf dem Planeten werden).
Und der neue Bürgermeister Robert Kühn (SPD)? Lächelt, findet die neuen Strüngmann-Pläne “persönlicher” und denkt nicht mal daran, feste Termine für einen Baubeginn bzw. Fertigstellung einzufordern. Kann ja so weitergehen. So eine riesige Brache eignet sich ja auch für dufte Instagram-Selfies. Die CSU-Fraktion ist wie immer im Bücklingsmodus. Von dieser Truppe ist kein Widerstand gegen “Geldige” zu erwarten. Keiner fragt sich, ob man eine kleinere Lösung, mit einem Haus des Gastes als großartige Hochzeitslocation, nicht hätte beibehalten sollen.
Es wird Jahre dauern, bis im Herzen Bad Wiessees etwas Ansehnliches stehen wird. Das ist den politisch Verantwortlichen offenbar nicht wichtig. Einen Strüngmann geht man nicht an, froh sollen alle sein, so einen Investor (und Steuerzahler) im Ort zu wissen. Das ist die offizielle Parole. Ob Haslberger oder Strüngmann: Es sind Unternehmer, die den Unmut der Bewohner und Besucher bewusst in Kauf nehmen und ihre Projekte wahlweise verzögern, auf Eis legen, wenn es nicht so läuft, wie sie es wollen, oder maßlose Forderungen an die Gemeinde stellen. Erschreckend ist dabei, wie eine Handvoll Betuchter unser aller Lebensraum so maßgeblich und rücksichtslos beherrschen dürfen.
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