Die Sonne scheint vom Himmel, es ist heiß und du hast Zeit. Da ruft doch der im Tal nie weit entfernte Tegernsee sowohl Gäste wie auch Einheimische:
Komm zu mir und ich kühle dich ab.
Denn mal ehrlich – was kann erfrischender sein bei über 30 Grad Außentemperatur, als ein Sprung in den Tegernsee? Doch wie bei fast allem, was Spaß macht, gibt es Regeln, Herausforderungen, Hindernisse, Bedürfnisse und allerlei Kurioses, was es zu beachten gilt. Auch und besonders am Tegernsee.
Hier findet ihr eine kleine und keineswegs vollständige Aufstellung, die den Tag am See zu einem wunderbaren und stressfreien Erlebnis machen werden. Und das nicht nur für dich, sondern für alle von uns. Selbst die, die im oder am See daheim sind:
Der See – die blanken Fakten
Der Tegernsee ist wirklich idyllisch, doch trotz allem ein wildes Gewässer mit einer Fläche von neun Quadratkilometern. Der sogenannte Gletscherrandsee ist einer der saubersten Badeseen in Bayern – der Ringkanalisation sei Dank.
Was blinkt da eigentlich manchmal rund um den See?
Wenn du beim Baden oder Paddeln ein Blinken am Nordufer siehst, heißt das: Begebe dich, ohne über Los zu gehen, auf dem schnellsten Weg ans Ufer. Jetzt! Es droht Gefahr. Alles über die Lichtzeichen am Tegernsee erfährst du hier.
Wo kann ich am besten mein Auto abstellen?
Daheim! Nutze den ÖVNP. Ok. Ist eine Wunschvorstellung, aber kann man ja mal sagen. Doch ganz ehrlich – nichts ist nerviger, als vorm Badespaß stundenlang im Stau zu stehen. Ansonsten gibt es schon viele Parkplätze rund um den Tegernsee, die allerdings teils recht teuer und gegen 11:00 fast schon alle belegt sind. Vor’m Wildparken warnen wir ausdrücklich. Das kann richtig teuer werden. Gilt auch für den Schliersee.
Was sind die besten Badestellen am See?
Im Gegensatz zu anderen Badeseen ist der Tegernsee fast im gesamten Uferbereich zugänglich für Mensch und Tier. Jedoch nicht überall, wo man ans Ufer gelangt, darf man auch ins Wasser. Badeplätze, die den meisten Spaß versprechen, findet ihr hier.
… und mit Hund dort
… und ohne Bikinischnickschnack gehts auch.
Was bedeuten eigentlich die gelben Bojen im See?
Die sagen dir: Bis hierher und nicht weiter! Der Tegernsee ist ein Landschaftsschutzgebiet. Teile der Wasserflächen und Uferzonen sind sogenannte Schutzzonen. Wenn du hier weiterschwimmst oder mit deinem SUP oder Boot da reinfährst, begehst du Hausfriedensbruch. Hier ist der Lebensraum der artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Wir müssen draußen bleiben.
Warum sieht das Wasser teils aus, wie in der Südsee?
Richtig toll oder? Auch, wenn der See niemals so richtig warm wird, kann die Farbe des Tegernsees durchaus mit der von Sehnsuchtsorten wie Bora Bora oder Sansibar aufnehmen. Der Grund ist einfach und jeder kennt ihn aus der Schule: Photosynthese. Wer mehr erfahren will, schaut hier.
Soll ich vorsichtshalber den Neoprenanzug mitnehmen?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden – aktuell hat der um die 19 bis 20 Grad. Tendenz steigend. Da wir auch Eisschwimmer haben, sollten Temperaturen um 20 Grad in der Regel durchaus ok sein. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man zuvor auf Wandertour oder mit dem Bike unterwegs war. Immer erst abkühlen und dann ins Wasser.
Wo leihe ich mir meinen Jet-Ski?
Mal gar nicht! Sowas haben wir hier nicht. Wollen wir auch nicht. Genauso wenig wie rassige Motorboote – alles grundsätzlich verboten. Doch es gibt jede Menge Bootsverleihe in den Orten rund um den See. Und mit deinem mitgebrachten Stand Up Paddle (Yacht des kleinen Mannes/Frau) oder Kajak kannst du an vielen Stellen den Einstieg auf den See (siehe auch Badestellen) wagen. Wo ihr euren schwimmenden Untersatz ausleihen könnt, erfahrt ihr hier.
Welche Gefahren lauern am Tegernsee?
Außer auf Müll auszurutschen, in Glas zu treten, dich selbst zu überschätzen und vor dem Seebesuch nicht den Wetterbericht auf drohende Unwetter hin zu durchforsten, meinst du? Ja, die Gefahren, die vom See ausgehen, gibt es durchaus. Zum Beispiel die Kollision mit anderen Wasserfahrzeugen, denn an schönen Tagen ist der See ganz schön voll. Dann muss man auch bei den glitschigen Steinen in Ufernähe aufpassen. Und nicht jeder Steg ist als Sprungturm geeignet. Aber ganz wichtig: Niemals überhitzt einfach in die Fluten stürzen – gar nicht gut für den Kreislauf. In einem Notfall wendet ihr euch an die DLRG oder die Wasserwacht am See.
Und die wilden Tiere? Gibt es wirklich Killerschwäne am Tegernsee?
In den Medien wird von den Tegernseer Killer-Schwänen berichtet und auch vor gefährlichen Bakterien durch Graugänse-Kot. Selbst Enten und Biber sollen schon mit aggressivem Verhalten auffällig geworden sein. Doch solltest du angegriffen werden, dann suche die gelbe Boje. In neun von zehn Fällen bist du gerade der Aggressor. Grundsätzlich sollte man nicht in den Fight gehen, sondern still und leise den Rückzug antreten. Immerhin können wir denken. Selbstjustiz gegen Tiere ist nur doof – schaut hier!
Gibt es Seewanderungen für SUP‘s oder Kanu?
Klar. Inzwischen gibt es einige Onlineanbieter, die ganz spannende Tourenvorschläge am See anbieten. Zum Beispiel bei den Jungs und Mädels von Beyondsurfing. Die haben auch für euch alle Tipps und auch Regeln zusammengefasst, die bei uns gelten. Mit dem Wissen könnt ihr auch einfach mal lospaddeln, wenn es eure Fitness zulässt. Zur Not könnt ihr mit dem Bus oder den Linienschiffen, die regelmäßig zwischen den einzelnen Orten verkehren, auch einfach wieder zurückfahren, wenn ihr vorher die Luft raus lasst.
Ist Campen oder gleich auf dem See schlafen erlaubt?
Das sieht mal ganz schlecht aus. Mit der neuen Outdoorkultur haben wir es nicht so. Selbst die allgegenwärtigen Camper sind mit ausgepackten Stühlen nicht gern gesehen – meistens sogar verboten. Für eine Nacht darf man sich schon mal wo hinstellen – zum Beispiel hier. Aber dein Zelt lass mal lieber im Keller. Sich alternativ ein Floß bauen oder die lauschige Nacht mit Sternenschauen auf dem SUP verbringen, ist grundsätzlich verboten. Dürfen auch die „Großkupferten“ im Yachthafen eigentlich nicht.
Coolste Party-Location am See?
Da gibt es einige. Kommt zuerst mal auf die Dicke deines Geldbeutels an oder was du unter Party verstehst. Eine richtig hippe Strandbar wie in München, Berlin oder Hamburg gibt es hier weniger. Gab’s mal aber leider …. Da müsst ihr selber schauen – vielleicht hier.
… und wenn ich selbst eine organisiere?
Semioptimal wäre in dem Fall noch übertrieben. Gar keine gute Idee, wenn du dich nicht auskennst. In den meisten Seeorten sieht man es gar nicht gerne, wenn man in der Heimat des Bieres am See richtig Party macht, wie ihr hier nachlesen könnt.
Zum Schluss noch die Sache mit den beißwütigen Fischen
War natürlich Quatsch, auch wenn der Tegernsee als fischreich gilt. Wir haben Barsch, Hecht, Karpfen, Quappe, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Seeforelle und Seesaibling im See. Denen kommt ihr kaum in die Quere, so ihr die Schutzzonen meidet. Aber es kusieren Geschichten, dass die Schuppentiere auf menschliche Ausscheidungen reagieren. Also bitte verrichtet jegliches Geschäft in den teilweise vorhandenen Toiletten an Land – auch zu eurem Schutz.
Die TS wünscht euch allen einen Mega Seetag.
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