A8: Schwerpunkt für LKW-Unfälle?

Auf der A8 hat es in den letzten Wochen häufig gekracht. Vor allem LKW waren immer wieder in Unfälle verwickelt und die Fahrbahnen teils Stunden gesperrt. Häufen sich die Unfälle tatsächlich? Wir haben mal bei der Autobahnpolizei nachgefragt.

Sind es wirklich immer mehr LKW-Unfälle auf der Autobahn? / © Thomas Gaulke

In den letzten Wochen kam es zu zahlreichen LKW-Unfällen auf der A8 bei Holzkirchen. Einige sorgten für Chaos – die Fahrbahnen mussten teilweise gesperrt werden, an manchen Tagen ging gar nichts mehr. Am 24. Januar musste die gesamte Autobahn für einen Tag gesperrt werden, nachdem ein LKW umgekippt war und die Mittelleitplanke durchbrochen hatte.

Nur knapp zwei Wochen später krachten vier LKW ineinander, verkeilten sich und sorgten für Stau und Sperrungen. Am 14. Februar kippte ein Sattelzug um – beladen mit Tonnen von Rinder- und Schweinefleisch . Das sind nur einige wenige von zahlreichen Unfällen, die sich in den vergangenen zwei Monaten auf der A8 ereignet haben.

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Keine Unfallhäufung – aber mehr LKW

Laut Statistik gab es im Jahr 2010 73 Unfälle mit einem oder mehreren LKW. Im Jahr 2017 waren es 80 und letztes Jahr (2018) wieder 72. Und wie sieht es dieses Jahr aus? Im Zeitraum vom 01.01.2019 bis zum 25.02.2019 gab es bereits 20 solcher Unfälle.

Wie Louis Reithinger, stellvertretender Dienststellenleiter der Autobahnpolizei Holzkirchen (APS) erklärt, ist bei diesen Zahlen dennoch “nicht von einer Häufung“ zu sprechen. So erregen Unfälle mit Beteiligung von LKW natürlich meist mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, “da oftmals lange Sperrungen der Bundesautobahn die Folge sind, um die verunglückten Fahrzeuge durch Spezialfirmen bergen zu lassen und somit die Verkehrsbeeinträchtigungen von einer breiten Masse wahrgenommen werden.“

Mehr LKW fahren auf den Straßen, doch wirklich mehr Unfälle gibt es laut Polizei nicht / © Thomas Gaulke

Wenn man nun aber den Verkehr zwischen Rosenheim und München beobachtet, sieht man gefühlt mehr Sattelschlepper fahren als noch die Jahre zuvor. Diese Vermutung bestätigt die APS, es seien wirklich mehr LKW unterwegs als noch vor einigen Jahren. Reithinger dazu: “Es ist generell eine Zunahme des Verkehrs zu beobachten, dies führt natürlich zu mehr Verkehrsbeeinträchtigungen und Stauungen.” Einige Kraftfahrer seien außerdem mit den Verkehrssituationen überfordert oder unterliegen anderen Ablenkungen. Damit werde dann die Flüssigkeit des Verkehrs beeinträchtigt.

Eine der besagten Ablenkungen ist die Nutzung eines Mobiltelefons am Steuer. “Nach wie vor unverständlich für mich ist die Benutzung von Kommunikationsgeräten. Viele Kraftfahrer machen sich offensichtlich keine Gedanken über die möglichen Folgen, wenn sie vom Verkehrsgeschehen abgelenkt sind”, betont Reithinger.

Unfälle nicht das einzige Problem

Die Polizei weiß jedoch, dass es noch ganz andere Probleme auf den Autobahnen gibt. Denn das eigentliche Hauptproblem ist das verkehrswidrige Parken in Pannenbuchten, Zufahrten und auf Seitenstreifen. “Es werden auch ständig Verstöße wegen zu geringem Sicherheitsabstand festgestellt. Dies ist sowohl im Pkw- als auch Lkw-Verkehr festzustellen”, so der stellvertretende Dienststellenleiter weiter. Außerdem an der Tagesordnung seien Verstöße gegen Überholverbote und Ladungssicherung sowie weitere Ordnungswidrigkeiten.

Und wie geht die Autobahnpolizei mit ihren Ressourcen um? Das zur Verfügung stehende Personal werde generell zur Verkehrsüberwachung eingesetzt, wobei hier auch die technische Verkehrsüberwachung im Landkreis Miesbach betrieben wird. “Hier wird mittels technischem Großgerät die Geschwindigkeitsüberwachung betrieben, mit Videofahrzeugen werden Tempo- und Überholsünder beanstandet”, so Reithinger.

Auch die Kontrollgruppe Motorrad werde im gesamten Präsidialbereich eingesetzt, um Verhaltens- und Ausrüstungsverstöße von Kraftfahrern zu ahnden. Hier kommen Einsatzkräfte mit Spezialwissen zum Einsatz.

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