Günter Kurtz als Investor des geplanten familiären Hotels in der Hirschbergstraße legt sein Projekt aus Kostengründen vorerst aufs Eis. Er begründet diesen Schritt damit, dass ihm sowohl die Auslastung mit vielleicht 60 Prozent als auch die Rendite von etwa drei Prozent zu gering sei.
Deshalb fragte die Tegernseer Stimme auch bei Thomas Strüngmann nach, wie er es mi. Er plant an der Seepromenade, also nur einen Katzensprung vom Kurtz-Projekt entfernt, ein Luxushotel mit bis zu 140 Zimmern. Ursprünglich waren es sogar noch mehr. Die ersten Planungen offenbarten 210 Zimmer auf dem 33.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Seepromenade.
Rendite nicht entscheidend
Die Reduktion der Zimmer und damit des gesamten Baukörpers sei aber aus rein architektonischen Gründen erfolgt, hieß es im vergangenen Jahr. Mit der Rendite habe dies nichts zu tun, versichert nun Andreas Göbel, Sprecher von Athos, dem Büro der Familie Strüngmann. Der Gewinn würde ohnehin deutlich geringer ausfallen, „als er bei einem normalen Investment wäre“, erklärt Göbel.
Als Gründe nennt er die schwierigen Bodenverhältnisse und die hohen Baukosten. „Doch das Projekt ist nicht auf maximale Rendite getrimmt“, versichert Strüngmanns Pressesprecher. Die Maxime von Strüngmanns Athos sei, in Bad Wiessee etwas Schönes hinzustellen und dem Tegernseer Tal etwas Gutes zurückgeben. Es gehe daher nicht darum, eine hohe Rendite zu erwirtschaften. Aber das Hotel müsse sich natürlich tragen, „das ist klar, es darf kein Minusgeschäft werden“.
Bekannt im Tal ist der finanzielle Background der Familie Strüngmann. Die Zwillingsbrüder Thomas und Andreas Strüngmann sind als Gründer des Pharmaunternehmens Hexal reich geworden. 2005 haben beide ihre Firma für 5,65 Milliarden Euro verkauft. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Rendite aus dem Millioneninvestment am Hans-Völkner-Platz nicht so sehr im Vordergrund steht.
„Abbruchfirma wartet auf den Startschuss“
Derzeit würden laut Göbel die Planungsarbeiten auch mit der Gemeinde „intensiv“ vorangetrieben werden.
Ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Winter mit dem Abriss beginnen könnten.
Dieser wurde bereits des Öfteren verschoben, weil der frühere Hotelier Josef Lederer mit allen Tricks versuchte, den Abriss seines betagten Hotels und Lebenswerks zu verhindern. Zuletzt führte er Fledermaus-Populationen ins Feld. Inzwischen hat er resigniert und seinen Auszug angekündigt, da nun auch die Fledermäuse umgesiedelt werden sollen. Gehe alles nach Plan, hält Göbel noch einen Abbruch bis April für möglich. „Ein Teilabriss wäre möglich“.
Bis dahin den Komplettabriss zu schaffen, hält Göbel für unrealistisch. Dieser könnte dann im Herbst erfolgen. Das Abbruchunternehmen würde bereits auf den Startschuss warten, alles sei geregelt. Man wolle aber darauf achten, da Abbrucharbeiten mit Unannehmlichkeiten verbunden seien, dass diese so gering wie möglich für die Anwohner gehalten werden. Es würde jetzt nicht um Schnelligkeit gehen, sondern darum, „dass alles Hand und Fuß hat“.
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