AfD unterstützt Kampf gegen Stiftung

Die Debatte um das ehemalige Haus des Komponisten Franz Grothe geht auch nach dem Wahlkampf weiter. Ein Rechtsanwalt fordert die Stiftung auf, das Haus zurückzukaufen. Die sehen dafür aber keine Notwendigkeit. Und dann mischt auch noch die AfD mit.

Das Franz-Grothe-Haus soll durch die Franz-Grothe-Stiftung zurückgekauft werden. Die aber sieht darin einen Widerspruch zum Willen des Verstorbenen. /caption]

Franz Grothe war ein bekannter Komponist und lebte seiner Zeit in Bad Wiessee. Als er 1982 verstarb, vermachte er sein Vermögen der Franz-Grothe-Stiftung mit der Bitte, sein Andenken zu wahren und bedürftige Künstler zu unterstützen. Den Familienangehörigen wurde nur ein Pflichtteil zugesprochen. Dieser wurde allein durch den Haus-Verkauf in der Jägerstraße möglich.

Und genau das ist es, was Rechtsanwalt Dieter Scheidemantel in einer Postwurfsendung vom 22. September dieses Jahres anprangerte. Der Verkauf des Hauses widerspreche dem Willen des Verstorbenen. Er forderte den Rückkauf durch die Stiftung.

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Jetzt kommt zu aller Verwirrung auch noch die AfD ins Spiel. Der Vorsitzende Constantin von Anhalt-Dessau hatte Scheidemantel seine Unterstützung in der Aufklärung der Sache zugesagt. Scheidemantel selbst ist Mitglied der AfD. Jürgen Brandhorst, Vorstandsmitglied der Franz-Grothe-Stiftung, sieht die Sache anders, wie er gegenüber dem Merkur deutlich machte:

Eine Erinnerungsgesellschaft für den Komponisten Franz Grothe, die offenbar allein obskuren parteipolitischen Motiven dienen soll, ist geeignet, das Andenken des Stifters nachhaltig zu beschädigen, und wir werden eine solche Initiative weder unterstützen noch dulden.

Die Stiftung habe bisher regelmäßig mit Scheidemantel korrespondiert. Dass Scheidemantel mit parteipolitischem Hintergrund handelt, sei lange nicht klar gewesen. Für Brandhorst steht fest, dass der Wille des Komponisten bereits erfüllt wurde. Ein Schild vor dem Haus weist namentlich auf ihn hin und auch eine aufwendige Malerei an der Hauswand sei erhalten. Der Wunsch des Erberlassers sei damit erfüllt.

Scheidemantel gibt nicht auf. Er hat am 2. Oktober bei der Regierung von Oberbayern Beschwerde eingereicht und fordert, dass die Stiftung das Haus zurückkauft und eine Gedenkstätte einrichtet. Auch die Stiftung hat jetzt einen Anwalt eingesetzt. Trotzdem wolle man sich den Forderungen nicht beugen. Man wolle weiter Komponisten und Künstler unterstützen. Eine Erinnerungsstätte in Bad Wiessee wolle man aber nicht umsetzen.

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