Architekten aus Mexiko planen Strüngmann-Hotel

Immer wieder warf Unternehmer Thomas Strüngmann seine Pläne für das Luxus-Hotel an Wiessees Seepromenade über Bord. Heute wird die abgespeckte Variante in einer Sondersitzung der Gemeinde vorgestellt. Wir haben bereits jetzt erste Einblicke in die neue Planung.

Der Entwurf aus der Vogelperspektive / Quelle: heller & partner Marketing Services AG

Immer wieder verwarf Unternehmer Thomas Strüngmann in den vergangenen fünf Jahren seine bisherigen Pläne für das Luxus-Hotel auf dem ehemaligen Spielbankgelände an Wiessees Seepromenade. Wie angekündigt, befasst sich der Gemeinderat heute Abend in einer Sondersitzung mit den neuen Hotelplänen der Firma Athos.

Die Quintessenz: Statt der ursprünglich geplanten 210 Betten soll das Hotel nun mit 90 Zimmern deutlich kleiner werden und sich durch niedrige Baukörper in das Ortsbild einfügen. „Wir haben alle Wünsche, die uns der Gemeinderat auferlegt hat, umsetzen können,” ist sich Thomas Maier, Athos-Geschäftsführer, sicher.

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Alpenländischer Baukultur durch Mexikanisches Architekturbüro

Auch Wiessees Bürgermeister Peter Höss äußerte sich bereits im Vorfeld der Sondersitzung überzeugt: „Es ist nach langen gründlichen Überlegungen gelungen, ein Hotel zu entwickeln, das sich außerordentlich gut in die sensible Landschaft einfügt und in seiner Einzigartigkeit weit über das Tegernseer Tal ausstrahlen wird.“

Das Raumprogramm für das 5 Sterne plus Hotel soll sich in eigenständige Gebäude gliedern, die alle so platziert sind, dass die Sichtbeziehungen und Ruheräume aller unmittelbaren Nachbarn berücksichtigt seien. Die Planung sichere eine hohe Durchlässigkeit und mache den Kurpark sichtbar. „Unser Hotel passt sich zurückhaltend in die Umgebung ein und wertet gleichzeitig das touristische Angebot für ganz Bad Wiessee deutlich auf“, so Maier weiter.

Hier entsteht ein offenes, ein leichtes Hotel, das in seiner Architektur die Tradition Bad Wiessees aufgreift und modern interpretiert.

Die Architektur stammt vom mexikanischen Architekturbüro Manuel Cervantes (CC Arqutectos), das in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren überzeugt hatte. Die Realisierung erfolge gemeinsam mit dem deutschen Büro Wenzel + Wenzel. Das Hotel bleibt weiter im Eigentum der Firma Athos.

Zeitplan steht

Die gesamte Bebauung sei so geplant, dass sie weitgehend hinter der Hochwasserlinie bleibt. Bereits im Vorfeld hatte es Probebohrungen aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse mit dem schwammigen Seeton gegeben, um die Planungen anzupassen (wir berichteten).

Nach Angaben des Athos-Sprechers seien auch die Belange des Naturschutzes umfassend erfüllt. Die Tiefgarage kann durch das reduzierte Bettenangebot ebenfalls kleiner werden. Neben dem reinen Hotelkomplex mit öffentlichem Restaurant und Biergarten direkt am See sollen weitere fünf Gebäude entstehen, in denen große Service-Appartements, die dem Hotel als Familien-Suiten zugeordnet sind, sowie Läden und Mietwohnungen untergebracht sind.

„Der Abriss der noch vorhandenen Alt-Bebauung wird bis nächstes Jahr erfolgt sein. 2020 wollen wir mit dem Bau beginnen,“ beschreibt Maier den Zeitplan. Das Hotel soll 2022/2023 in Betrieb gehen. „Natürlich bleibt es bei unserem Wort, dass wir die Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahme so gering wie möglich halten werden.“ Wer das Hotel betreiben wird, stehe noch nicht fest. Zielgruppe sollen aber vorwiegend Gäste aus Bayern, Deutschland und Europa sein.

Ein ausführlicher Bericht zur heutigen Sondersitzung im Gemeinderat folgt morgen.

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