Es ist sehr ruhig geworden um das altehrwürdige Hotel “Bachmair am See”, das in früheren Zeiten die Größen aus dem Showgeschäft sowie die Reichen und Schönen direkt am See beherbergte. Kein Gast betritt seit dem Herbst 2020 mehr die in die Jahre gekommene Empfangshalle. Die neuen Pächter – die Münchener Hirmer Hospitality (vorher Hirmer Gruppe) – kündigten eigentlich im November 2019 eine dreijährige Umbauzeit bei laufendem Betrieb an.
Die Anzahl der Zimmer und Suiten des Luxushotels im vier Sterne Superiorsegment sollte im Rahmen der Renovierung von 101 auf 150 aufgestockt werden. Im Großen und Ganzen jedoch sei man bemüht, hieß es damals von Seiten der Pächter, trotz des notwendigen Moderniesierungsbedarfs, den Charakter des fast 200-jährigen Hauses zu bewahren.
Wiedereröffnung verschiebt sich um ein Jahr
Im Zuge der Pandemie entschlossen sich die neuen Pächter im September 2020 zur Kehrtwende. Das Hotel wurde überraschend geschlossen, ein Großteil der Mitarbeiter wurde entlassen und den Mietern in der Ladenzeile in den Arkarden gekündigt. Man wolle die Zeit des Lockdowns für einen deutlich schnelleren Umbau nutzen, war damals die Begründung. Für den Sommer 2022 wurde die Wiedereröffnung in Aussicht gestellt.
Doch danach sieht es aktuell in der Rottacher Seestraße nicht aus. Noch Mitte des letzten Jahres wurde von Seiten der Hirmer Hospitality ein “Soft-Opening” für Ende 2022 in Aussicht gestellt. Inzischen konnte man auf der Facebook Seite des Bachmair am See lesen, dass es wohl noch bis zum Sommer 2023 dauern wird, bis wieder Gäste im Seehotel wohnen werden. Die andauernden Verschiebenungen sorgen im Tal für Kopfschütteln und befeuern die Gerüchteküche. Auch Nachzulesen auf der etwas kurios-anmutenden Facebookseite des Hotels und in den dort hinterlassenen Kommentaren.
Viele Fragen an den Pächter
Auch die TS hat in den letzten Monaten immer wieder Leseranfragen zum Stand der Renovierungsarbeiten im Bachmair am See erreicht. Wir haben eure Fragen an den Münchener Pächter weitergeleitet – hier findet ihr die Antworten.
Warum dauern die Bauarbeiten nun doch länger als zunächst erwartet?
Hirmer Hospitality: Aufgrund der weltweiten Corona Pandemie haben auch wir – wie die gesamte Branche – mit den aktuellen Lieferengpässen und der damit verbundenen Materialknappheit zu kämpfen. Dies hat im Projekt zu verschiedenen Umplanungen geführt, wodurch sich die Bauarbeiten im Projekt verzögert haben.
Wir haben aus Handwerkerkreisen im Ort gehört, dass der Zustand des Gebäudes doch weniger gut war als erwartet. Können Sie das bestätigen?
Hirmer Hospitality: Bei verschiedenen Bauteiluntersuchungen hat sich herausgestellt, dass die bestehende Gebäudesubstanz teilweise in die Jahre gekommen ist und nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik bzw. den aktuellen Sicherheitsanforderungen genügt.
Diese Punkte müssen natürlich in der Planung berücksichtigt und behoben werden.
Darüber hinaus gibt es keine unerwarteten „Überraschungen“.
Was sind aktuell noch die größten Herausforderungen?
Hirmer Hospitality: Die größte Herausforderung stellt – wie für die gesamte Branche – die aktuelle Materialknappheit und die weltweiten Lieferschwierigkeiten und die damit verbundenen Folgen dar.
Hat sich etwas an den Plänen seit deren Vorstellung 2020 geändert – mussten einige Planungen umgestellt werden?
Hirmer Hospitality: Nein, an der grundsätzlichen Planung und Ausrichtung des Hotels hat sich nichts geändert.
Was wurde aus den Mietern in den Arkaden? Sind inzwischen alle Rechtsstreitigkeiten beigelegt?
Hirmer Hospitality: Wir äußern uns grundsätzlich nicht öffentlich zu Untermietverträgen.
Wie viele Personalunterkünfte planen Sie im Bachmair am See?
Hirmer Hospitality: Wir planen mit etwa 50 Einheiten für Personal.
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