Der Weißstorch – ein seltener Besucher

Der Weißstorch – ein recht seltener Besucher im Oberland. Und trotzdem verirrt er sich von Zeit zu Zeit in unsere Gefilde. Aber was macht er hier?

Der Storch – ein seltener Besucher im Oberland / Quelle: Dominik Fink

Ein Anblick, den man doch nicht jeden Tag vor die Linse bekommt. Der Storch, der fast wie selbstverständlich über die Wiesen in Oberlaindern marschiert. Stefanie Heyder vom Umwelt und Naturschutzamt im Landratsamt Miesbach erklärt diese Seltenheit:

Im Landkreis Miesbach ist der Weißstorch nur vereinzelt und auf der Durchreise anzutreffen. Als Brutareal wird der Landkreis nicht genutzt, da er bezüglich der Höhenlage (evtl. im Zusammenhang mit den Klimaverhältnissen am Alpenrand) wohl zu hoch liegt.

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Im Jahr 2016 konnten laut LBV Vogelbeobachtungen im Landkreis Miesbach im April und im Juli Weißstörche beobachtet werden. Weißstörche besiedeln vorwiegend offene Landschaften, Feuchtgrünland, naturnahe Flussniederungen mit periodischen Überschwemmungen, extensiv genutzte Wiesen und Weiden und Kulturlandschaften mit nahrungsreichen Kleingewässern.

Der Weißstorch ist ein sogenannter Langstreckenzieher und überwintert in West-, Ost- und Südafrika. Sein Brutareal umfasst Europa von Portugal im Westen bis Westrussland/Ukraine im Osten sowie Westasien und Nordafrika

In Bayern als nicht gefährdet eingestuft

„Der Weißstorch brütet natürlicherweise auf geeigneten Bäumen, bevorzugt jedoch häufig anthropogene Strukturen wie Hausdächer, Strommasten oder Türme“, so Heyder weiter. Auch künstliche Nestunterlagen wie Wagenräder werden angenommen.
Weißstörche führen eine monogame Saisonehe und sind brutplatztreu, wobei das Männchen vor dem Weibchen eintrifft und möglichst das Nest (Horst) vom Vorjahr besetzt. Die Brutzeit liegt zwischen Anfang/Mitte April bis Ende Juli/Anfang August. Das Gelege besteht aus 3 bis5 selten 7 Eiern und wird von beiden Elternvögeln 32 bis 33 Tage bebrütet.

Zum Nahrungsspektrum des Weißstorchs zählen Amphibien wie Frösche, Kröten oder Unken, Reptilien wie Schlangen und Eidechsen, Kleinsäuger wie Mäuse, Insekten und deren Larven sowie Regenwürmer und Fische. Eher selten frisst er auch Eier und Jungtiere bodenbrütender Vögel. Der Weißstorch ist in Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgelistet und zählt somit zu den besonders gefährdeten bzw. schutzwürdigen Vogelarten. In Bayern wird er aber aktuell als nicht gefährdet eingestuft.

Fotos von Dominik Fink:

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