Marcel Dittrich hat gestern etwas geschafft, das nur wenigen gelingt. Klaudia Martini (SPD) fasste es schön zusammen:
Es hat hier ein Sternverfahren stattgefunden. Alles auf einen Tisch. Nur so bekommt man eine anständige Planung hin.
Konkret wurde gestern über die neue Ortsgestaltung von Bad Wiessee entschieden. Dittrich plant auf dem ehemaligen Ritter-Areal an der Münchner Straße etwas Großes. Als einer der wenigen Investoren, die in dieser Größenordnung planen, hat er dabei den gesamten Gemeinderat auf seiner Seite. Sogar die Tiefgaragen-Kritiker aus dem Rat: Johannes von Miller (Die Grünen), Karl Schönbauer (Die Grünen) und Klaudia Martini konnte er am Ende für ein einstimmiges Ergebnis überzeugen.
Die Planung ist mittlerweile recht konkret. “Ich beschäftige mich seit zwei Jahren hauptsächlich mit diesem Projekt”, sagt Dittrich. Er habe sich viele Gedanken gemacht, auch über die Größe. Bisher habe er aber sehr viel positives Feedback bekommen.
Ich bin der Überzeugung, auch wenn die Risiken groß sind, dass das was da entsteht, für Bad Wiessee wichtig ist.
Er sei sich durchaus bewusst, dass die Bodenverhältnisse an dieser Stelle problematisch sind. “Die Kosten stehen nicht im Verhältnis zum Ertrag”, betont er. Trotzdem sieht er die Notwendigkeit für die 400 Stellplätze unter der Erde. “Ich bin mir der Verantwortung bewusst und auch was das für Bad Wiessee bedeutet.”
Er habe auch schon alle Nachbarn besucht und stehe in engem Austausch. Denn die Bauphase wird für alle Anwohner nicht leicht werden. Nun gehe es vor allem darum, anfangen zu können. Schon im September soll der Tiefbau beginnen.
Was ist konkret geplant?
Das rund 10.000 Quadratmeter-Areal erstreckt sich vom Hotel Ritter bis zum Haus Rheinland, das bisher im Besitz der Gemeinde war. Entstehen werden 41 Mietwohnung in verschiedenen Größen, 30 Ferienwohnung und 400 Tiefgaragen-Stellplätze auf zwei Untergeschoss-Ebenen. Außerdem eine sehr große Fläche für Einzelhandel im Erdgeschoss. Konkret sind ein großer Vollversorger, ein Discounter und ein Drogeriemarkt angedacht. Die Planungen der Interessenten liegen bereits vor, erklärt Architekt Thomas Schonder von der Firma Auer Weber aus München. Weiter werden verschiedene Gastronomien das Angebot abrunden.
Um die Gebäude herum soll ein Platz entstehen, der zum Verweilen einlädt. Auch ein Spielplatz ist angedacht. Durch das gesamte Areal sollen sich kleine und große Wege ziehen, die es Anwohnern und Nachbarn leicht machen, das Gebiet zu Fuß zu durchqueren. Ansonsten bleibt die gesamte Fläche bis auf die Tiefgaragen-Einfahrt autofrei. Von Rottach kommende Kunden werden über eine Linksabbiegerspur in die Garage einfahren können.
Die Häuser, die sich über Erdgeschoss und zwei Obergeschosse erstrecken, werden vor allem im Bereich zur Hauptstraße dem typischen Ortsbild entsprechen. Die hinteren Häuser, in denen auch die Ferienwohnungen untergebracht werden, basieren verstärkt auf Holzbauweise. Schonder betont:
Das hier ist ein gewachsenes Ortsbild, dass seinen Charme hat, den wir nicht mit einer irrsinnigen Baumasse kaputt machen wollen.
Der Wiesseer Gemeinderat war sich am Ende einig, dass diese Projekt den Ort voranbringen wird. Zusammen mit dem Zentralparkplatz und den Läden rund um den Lindenplatz, soll so ein attraktiver Ortskern geschaffen werden. Dittrich plant das Projekt schon 2025 fertigzustellen. Die einstimmige Zustimmung der Räte für den Startschuss hat er nun – der vorhabenbezogenen Bebauungsplan wurde genehmigt, die Arbeiten können starten.
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