Ende Oktober 2018 musste das kleine Schreibwarengeschäft in der Bahnhofstraße in Tegernsee schließen. Um der harten Konkurrenz von Online-Shops und Discountern entgegenzuwirken, hatte sich Ladeninhaberin Andrea Köstler ein zweites Standbein aufgebaut und vor 15 Jahren eine Postfiliale in ihr Geschäft integriert. Doch nach der Fusion der Postbank mit der Deutsche Bank wurden insgesamt 60 Postbank-Filialen geschlossen. Die Filiale von Andrea Köstler war eine davon.
Seitdem mussten die Tegernseer auf eine Partner-Filiale oder eines DHL-Paketshops warten. Die Deutsche Post DHL Group wollte zwar einen nahtlosen Übergang schaffen, scheiterte jedoch an potenziellen Partnern. Immer wieder betonte Pressesprecher Erwin Nier, man sei in vielversprechenden Gesprächen, doch ein konkretes Ergebnis gab es bisher nicht. Wie der Merkur berichtet, soll nun aber endlich eine Lösung gefunden worden sein. „Es schaut gut aus“, bestätigt Nier.
Raiffeisenbank teilt sich die Räume mit der Post
Mitte März soll es soweit sein und die Tegernseer müssen nicht mehr wegen einer Briefmarke oder eines Pakets nach Gmund oder Rottach fahren. Laut Nier werde ein langjähriger Partner der Post, eine neue Filiale in Tegernsee eröffnen. Dabei handelt sich um Marcel Hoffmann, der seit 15 Jahren seine Reiseagentur und seit elf Jahren eine Postagentur in Offerfing betreibt. „In Tegernsee werde ich zusätzlich eröffnen“, so Hoffmann.
Die Räumlichkeiten dafür bietet die Raiffeisenbank-Zweigstelle am Steinmetzplatz. Wie Vorstandsmitglied Mirko Gmeineder erklärt, soll die Zweigstelle, die aktuell mit einem bis zwei Mitarbeitern besetzt ist, künftig in eine Selbstbedienungs-Filiale umgebaut werden. Die Filiale werde jedoch mit allen nötigen Terminals ausgestattet, ähnlich wie in der Filiale in Bad Wiessee. Und der Mitarbeiter am Schalter wird zur Raiffeisenbank-Zweigstelle nach Rottach wechseln.
Ganz aufgeben wollte man den Standort am Steinmetzplatz nicht, aber „wenn wir schon den Schritt zu einem Umbau in eine SB-Filiale machen, dann soll er auch einen Nutzen für die Bevölkerung haben“, so Gmeineder. Diesen Nutzen erfüllt nun die Post. Und die Tinte ist bereits trocken: in den vergangenen Tagen sei ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden. Post-Pressesprecher Nier hofft, dass der Eröffnungstermin Ende März eingehalten werden kann – „schließlich müssen alle technischen Einrichtungen noch installiert werden.“
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