Feucht-fröhlich an der Weißach entlang

Es gibt Wege, die sind bei Regen einfach am schönsten! Wie eine Runde an der Weißach entlang, die mit zahlreichen Cafés aufwartet. Wir begeben uns auf eine Route voller plätschernder Flüsse, Ursprünglichkeit und einer Sage, die vom Anbeginn der Zeit erzählt, als der Herrgott das Tegernseer Tal erschuf – und der Teufel seinen gehässigen Beitrag geben wollte …

Ursula Weber nimmt uns heute wieder auf eine besondere, diesmal etwas gemütlichere Wanderroute mit. / Quelle: Ursula Weber

Im südlichen Teil der Route rauscht und plätschert das Flüsschen munter vor sich hin. Die Auen am Flussbett erinnern an Urwald und Ursprünglichkeit. Aber der Reihe nach. Ganz unterschiedliche Startpunkte sind möglich, zum Beispiel auf dem Parkplatz des Friedhofs am Ringberg. Von dort führen in erst nördlicher, dann nordwestlicher Richtung kleine Nebenstraßen, die uns letztendlich an die Schlusspromenade der Weißach bringen, bevor sie hinter der „Fährhütte 14“ in den Tegernsee mündet.

Dort lässt sich schon der erste Stopp zum Aufwärmen empfehlen. Nicht zuletzt, um bei einem Blick auf die kleine Ringseeinsel den zwei Sagen zu lauschen, die sich von hier erzählt werden. So sei dem lieben Gott beim Erschaffen der Welt am Ende das Tegernseer Tal als Meisterstückerl gelungen – zum großen Unmut des Teufels. Der wollte es ihm natürlich zerstören.

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Die sagenumwobene Ringseeinsel. / Quelle: Ursula Weber

So brach er, der Sage nach, einen großen Brocken vom Leonhardstein ab, kletterte auf den Ringberg, um durch einen Felssturz mit einer riesigen Überschwemmung das Tegernseer Tal zu vernichten. Doch sei ihm der große Stein aus den Händen gerutscht, in den See gerollt und dort liegen geblieben. Auf dass die daraus entstandene Ringseeinsel bis heute von der Niederlage des Teufels künde.

Von der Niederlage einst dort lebender Raubritter erzählt die zweite Geschichte. Die hätten dort ein so grausames Regiment geführt, dass es schließlich gar dem Himmel zu viel geworden sei und er sie mit einem großen Unwetter samt Burg und Insel vernichtet habe. Nur das unscheinbare Grasland der Ringseeinsel weiß noch davon zu erzählen.

Für eine kleine Stärkung zwischendurch

Wir aber ziehen weiter am Prasserbad vorbei am Seeufer entlang. Genießen die Ausblicke über den See und kommen schließlich in den anmutigen Ortskern von Rottach-Egern mit seinen zahlreichen Aufwärm-Möglichkeiten. Über die Fürstenstraße gelangen wir zu einer weiteren Genuss-Oase: der ersten Tegernseer Kaffeerösterei.

Eine kurze Pause in der Tegernseer Kaffeerösterei. / Quelle: Ursula Weber

Wer mag, nimmt hier eine Nase voll Duft oder eine Packung von reschen Bohnen mit auf den weiteren Weg die Weißach hinauf. Gerne auf der westlichen Seite entlang bis zur Nepomuk-Brücke, dann hinüber auf die östliche, auf der auch Hunde erlaubt sind und wo uns alsbald der Erlebnisweg „Naturschauspiel Kreuth“ kleine, interessante Überraschungen bereitet.

Route über die Pförner Brücke

Regenfeste Kieswege lenken unsere Schritte weiter nach Süden, leicht ansteigend Richtung Kreuth. Imposante Bäume ragen im Mischwald auf. Im Herbst verwandelt die tiefer stehende Sonne die farbenfrohen Blätter in leuchtende Kunstwerke.

Nun bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, den Weg zu verkürzen oder zu verlängern. Unsere Runde wählt die Pförner Brücke, um auf die andere Seite der Weißach zu gelangen und dann durch die anmutigen Höfe dort über den Kaineder Weg und die Tegernseer Straße zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.

Entlang der Weißach. / Quelle: Ursula Weber

Gleich ums Eck wartet hier die Naturkäserei Tegernsee mit paradiesischen Köstlichkeiten auf. Und wer diese Runde bei schönem Wetter ausprobieren mag, kann sie hier im Biergarten mit einem herrlichen Blick bis hinüber zum Leonhardstein abschließen und seine Taschen mit Heumilch-Leckereien gefüllt nach Hause tragen.

Die Tourdaten: zirka drei Stunden Gehzeit, zirka 11,2 Kilometer Länge, zirka 80 Höhenmeter hinauf. Genauere Beschreibung und weitere Info und Touren in „Wandern auf märchenhaften Pfaden“ von Ursula Weber, Volk Verlag München, ISBN 978-3-86222-309-1 oder unter www.erzaehlzauber.de.

Weitere Wandertouren mit Ursula Weber:

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