Feuerwerk-Verbot am Schliersee

Silvester und Feuerwerk – wie jedes Jahr Thema zu dieser Jahreszeit. Am Tegernsee ist im Suttengebiet striktes Böllerverbot. Nun zieht auch die Nachbargemeinde Schliersee mit einem Verbot nach.

Am Schliersee und am Spitzingsee soll es künftig ein Feuerwerk-Verbot geben.

Wie auch in den vorherigen Jahren, haben die Tal-Bürgermeister zu einem Kompromiss in der Silvesternacht aufgerufen: Keine Böllerei im Tegernseer Tal. In diesem Jahr wurde das Thema Feuerwerke auch in der Gemeinde Schliersee aufgegriffen, denn Schliersee, Spitzing und die Umgebungen sind Landschaftsschutzgebiete. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde daher einstimmig beschlossen, dass sämtliche Feuerwerke in diesen Regionen verboten werden sollen. Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Miesbach berichten:

Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, den Beschluss des Marktgemeinderates an das Landratsamt Miesbach mit der Bitte weiterzuleiten, den Verbotstatbestand in die neuen, derzeit in Überarbeitung befindlichen Schutzgebietsverordnungen einzufügen.

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Die Liste der Ordungswidrigkeiten solle entsprechend ergänzt, und ein Bußgeldbetrag festgelegt werden.

Kessellage begünstigt negative Auswirkungen von Feuerwerken

„Beide Landschaftsschutzgebiete bilden einen Kessel mit dem jeweiligen See im Zentrum“, erklären die Grünen die Situation am Schliersee und Spitzingsee. Der Bereich um den Schliersee sei einerseits von großen, extensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen mit Weidehaltung, und andererseits von großflächigen Wäldern, die bis an den See heranreichen, umgeben.

Um den Spitzingsee befinden sich fast ausschließlich Hochlagenwälder. Nutztiere im Weidegang und viele Rote-Liste-Arten, die in unseren Wäldern heimisch sind, werden von den Auswirkungen der Feuerwerke stark beeinträchtigt. Die Kessellage begünstigt diese Beeinträchtigung: die Störung durch Detonationslärm und Feuerwerkblitze werde extrem verstärkt, betont die Grüne-Partei Miesbach: „In der Brut und Aufzuchtzeit führt dies bei wildlebenden Tieren teilweise zum vollständigen Verlassen der Brut durch die Elterntiere, in der Notzeit bedeutet es für die Tiere immer einen enormen Verbrauch an Reserven, die für das Überleben im Winter notwendig gewesen wären“.

Nicht nur Wildtieren würde das Verbot zu Gute kommen. Nutz- und Haustiere leiden ebenso unter ähnlichem Stress, brechen in Panik aus, verletzten sich oder erleiden psychische Schäden.

Strenger Entwurf von den Schlierseer Grünen

Die schutzwürdige Landschaft um den Schliersee und Spitzingsee sei durch Feuerwerke in ihrem Bestehen akut gefährdet, betonen Die Grünen. Dieses Thema beschäftige alle Fraktionen gleichermaßen. Auch Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer hatte daher einen Beschlussvorschlag. „Beachtlich war allerdings, dass der im Vergleich viel strengere Entwurf von den Schlierseer Grünen die volle Zustimmung erhielt“, so die Grünen Landkreis Miesbach.

Am Tegernsee gibt es übrigens auch Verbote aus Naturschutzgründen: im Suttengebiet herrscht striktes Böllerverbot. Und Kreuth verzichtet schon seit 2016 auf das Feuerwerk an Silvester. Stattdessen wird ein stilles Alternativprogramm angeboten, beispielsweise eine Laserlichtshow.

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