Aus der Asche auferstanden

Bei dem verheerenden Wohnhausbrand in Kreuth-Trinis am 16. Dezember entstand dem Hausherrn Klaus Wiesner wohl ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Dennoch wagt er nun den Neuanfang mit einem Gästehaus.

Ein Brand zerstörte das Haus in Kreuth-Trinis. Nun will der Eigentümer stattdessen ein Gästehaus errichten.

Den Hausbrand soll Klaus Wiesner nach Aussagen der Polizei selbst verursacht haben. Er soll heiße Asche in seinem Carport gelagert haben, so die Ermittler. Anschließend griffen die Flammen auf das angrenzende Wohnhaus über. Die Feuerwehr konnte zwar verhindern, dass sich das Feuer auch auf die Nachbargebäude ausbreitete, das Haus Wiesners aber war nicht mehr zu retten.

Es entstand ein immenser Sachschaden. 150 Rettungskräfte waren in Einsatz. Er sei froh, dass die Familie von Klaus Wiesner mit dem Leben davonkam, sagte Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) damals, „ansonsten ist der Familie alles zerstört worden“. Dennoch gab Wiesner nicht klein bei. Nun soll statt des abgebrannten Wohnhauses ein Gästehaus errichtet werden.

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So lautete sein Antrag, der dem Gemeinderat gestern vorlag. Einziges Problem seien laut Bierschneider die engen Verhältnisse auf dem schmalen Grundstück. Daher sei es schwierig, die Abstandsflächen gemäß der Satzung einzuhalten. Doch das Landratsamt habe Zustimmung signalisiert, „wenn die Brandabstände eingehalten werden“.

„Gefangenen-Parkplatz“

Das Gebäude sei sechs hoch und“ hat eine überbaute Fläche von 105 Quadratmetern“, erklärte Bauamtsleiterin Stephanie Bayarri-Toledo. Die Frühstückspension mit fünf Zimmern würde der Gestaltungssatzung entsprechen und sich in die umliegende Bebauung einfügen. Ein Problem sei die erforderliche Anzahl von sechs Stellplätzen, denn nur fünf seien vorhanden. Dies können man aber mit einem „Gefangenen-Parkplatz“, zwei hintereinander liegenden Stellplätzen, lösen.

SPD-Fraktionssprecher Martin Walch könne dem Vorhaben mit den Gästezimmern „grundsätzlich zustimmen“, da man im Tal „in den letzten Jahren immer wieder Betten verloren“ habe. Doch er frage sich, wo Klaus Wiesner dann wohne. Da dieser als Zuhörer zugegen war, konnte er darauf eingehen. „Ich wohne bei Nachbarn in Miete“. Dem Antragsteller komme zugute, so Bierschneider, dass er mit seinem Gästehaus „auch Partnerbetrieb des Bergsteigerdorfes werden will“.

Es sei auf jeden Fall eine Bereicherung des Angebots. Sebastian Marschall (FWG), selbst bei der Feuerwehr in Kreuth aktiv, fand es angesichts der letzten Feuersbrunst gut, dass die Brandabstandsflächen eingehalten werden, Wiesner: „Wenn ich so bauen darf, freue ich mich“. Er durfte. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat seine Frühstückspension.

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