Hoppes Vision im Schnee

27 Meter wird das Gebäude der geplanten Brauerei von Markus Hoppe lang sein, wenn es denn einmal steht. Lang war vor allem das Genehmigungsverfahren. Jetzt zeigt der Jungunternehmer auf der noch freien Fläche, was die Waakirchner hier in Bälde erwartet.

Markus Hoppe zeigt auf der noch freien Fläche, wie lang das Brauereigebäude werden soll, das er an dieser Stelle plant.

Die Steine sind weitestgehend aus dem Weg geräumt. Theoretisch könnte das Projekt „Hoppe-Brauerei“ auf dem 3.500 Quadratmeter großen Betriebsgelände am Ortseingang von Waakirchen umgesetzt werden. Zuletzt lag es am Waakirchner Bauausschuss, die überarbeiten Pläne zu genehmigen. Am 20. Dezember wurde dem Bauvorhaben schließlich zugestimmt.

Auch das Landratsamt habe keine Einwände zum laufenden Bebauungsplan und zum Bauantrag, so Markus Hoppe auf Nachfrage. Lediglich ein paar Auflagen zur Fassade habe er zu berücksichtigen. Und auch aus dem Landratsamt heißt es: “Die Planungen für die Hoppe-Brauerei in Waakirchen schreiten sehr erfreulich voran.” Hoppe habe die Ideen von Kreisbaumeister Werner Pawlovsky und Bauamtsleiter Stefan Deingruber über die Ausrichtung und Ausgestaltung des Objekts gleich aufgenommen, so Presseprecher Birger Nemitz.

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Baubeginn voraussichtlich Anfang März

Die Baugenehmigung könne somit in der nächsten Zeit erteilt werden. Einwände gäbe es keine. Es seien nur noch wenige Unterlagen wie ein Entwässerungsplan und Angaben zu Freischankflächen einzureichen. Von den Fachstellen würden lediglich Stellungnahmen zum Verbraucher- und Naturschutz fehlen, die Anfang März erwartet werden. Außerdem müsse die Gemeinde Waakirchen noch eine Vereinbarung wegen des Gehweges mit dem Straßenbauamt treffen, was allerdings auch kein Problem darstellen sollte, so Nemitz. Ein Baubeginn könne jedoch erst nach Vorliegen einer Baugenehmigung erfolgen.

“Falls alles normal läuft, sollte es frühestens Mitte März so weit sein”, mutmaßt Nemitz. Morgen beschäftigt sich aber zunächst einmal der Waakirchner Gemeinderat erneut mit den Stellungnahmen, die im Rahmen der öffentlichen Auslegung eingegangen sind.

Noch steht nur das Wort “Bier” im Schnee – bald wird es an dieser Stelle gebraut.

Bedenken der Anwohner hinsichtlich Lärm und Immissionen hatte Markus Hoppe jedenfalls schon im Vorfeld mit einem Boden- und Schallgutachten ausgeräumt. 10.000 Euro hat ihn das laut eigener Aussage gekostet. Gegenwind bekam Hoppe vor allem von Rainer Küppers, dessen Grundstück direkt an das von Hoppe gekaufte Grundstück grenzt. Von dieser Fläche wollte Küppers 300 Quadratmeter für sich haben (wir berichteten). Im Gegenzug wäre er bereit gewesen, auf alle Einwände zu verzichten.

Bis Weihnachten steht die Produktionsstätte

Auf diesen Deal wollte Hoppe im November vegangenen Jahres nicht eingehen. Würde er das tun, so Hoppe damals, müsste er seinen Gastronomiebetrieb deutlich verkleinern. Als Kompromiss bot er Küppers stattdessen 100 Quadratmeter an. Küppers lehnte ab. Er wollte „alles oder nichts“. Inzwischen hat sich Hoppe mit Küppers geeinigt.

Wieviel Quadratmeter er nun genau abgetreten musste, will der Jungunternehmer nicht verraten. Sicher ist, dass er seinen Gastronomiebereich um 13 Sitzplätze auf insgesamt 39 verkleinern muss, weil ihm durch die Grundstücksabtretung Stellplätze fehlen. Und sicher ist auch, dass künftig ein Schallschutz Küppers Grundstück abgrenzen wird.

Noch vor Weihnachten soll die Produktionsstätte für sein Bier stehen. Demnächst soll das Erdreich für den Keller ausgehoben werden. Bis die Gaststätte steht, vergeht allerdings noch etwas Zeit. Vor Sommer 2019 könne man nicht mit einer Eröffnung rechnen, schätzt Hoppe. Sowieso will er erst aufmachen, „wenn alles perfekt ist.“ Die Gastronomie will Hoppe künftig – entgegen seiner ursprünglichen Planung – selbst betreiben.

An diese Pferdekoppel soll der Biergarten grenzen.

Komplett verpachten wäre für ihn sowieso nicht in Frage gekommen. Zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter hat er nun vor, seine Gäste an insgesamt vier Tagen zu verwöhnen, Samstags vielleicht mit Rehragout von der Oma. Die Gäste dürfen dann durch ein riesiges Fenster auf die Biertanks schauen und von einem Balkon aus auf die Bierproduktion blicken. Der Biergarten wird an eine Pferdekoppel grenzen. Und auch ein Spielplatz samt Fußballtor für die Kleinen sei geplant.

Aktuell braut der junge Unternehmer seine Craft-Beere in einer Anlage in Grafing. „Das Geschäft läuft gut“, freut sich Hoppe. Zum Glück. Denn sein Vorhaben finanziert der Jungunternehmer bislang aus dem Vermögen seiner eigenen Marke „Hoppebräu“. Und der Absatz seiner Craft-Biere, die er mit ganz besonderen Aromahopfen braut, wächst von Jahr zu Jahr. „Wenn das Geschäft nicht so gut laufen würde“, so Hoppe, „wäre ich durch die ganzen Gutachten, die ich für mein Bauvorhaben in Auftrag geben musste, schon finanziell ruiniert.“

Demnächst werde die Bautafel aufgestellt, freut sich Markus Hoppe.

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