In der Klosterwachtstraße kostet’s bald

Die Klosterwachtstraße in Tegernsee oberhalb des Bahnhofs ist eigentlich eine reine Anliegerstraße. Doch viele Wanderer und andere Ausflügler stellen dort regelmäßig ihre Autos ab. Im Zuge der aktuellen Sanierungsarbeiten hat die Stadt Tegernsee nun über Parkautomaten diskutiert.

Das Parken im oberen Bereich der Klosterwachtstraße soll künftig nicht mehr kostenlos sein. / Quelle: Archiv

Seit genau einer Woche ist die Klosterwachtstraße in Tegernsee komplett gesperrt. Grund hierfür sind die aufwendigen Sanierungsarbeiten inklusive Erneuerung der Wasserleitungen und Straßenbeleuchtung. Wie Geschäftsleiter der Stadt Tegernsee Hans Staudacher erklärte, habe man zu Beginn der Arbeiten eine halbseitige Sperrung versucht. Das sei allerdings nicht machbar, weil es zu aufwendig sei, die Gräben immer wieder befahrbar zu machen.

Eine Vollsperrung war deshalb nötig. Die Strecke ist in den jeweiligen Bauabschnitten werktags von 7.00 bis 18.00 Uhr gesperrt. Am Wochenenden ist die Klosterwachtstraße befahrbar, ebenso freitags ab 14.00 Uhr. Für Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr sei das Durchkommen gesichert. Für die betroffenen Anwohner wurden Parkzonen eingerichtet und Parkausweise verteilt. Insgesamt müssen sich die Bewohner auf eine Bauzeit von mindestens vier Monaten einstellen.

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Wanderer parken dort gerne gratis

Die reine Anliegerstraße wird jedoch nicht nur von den Bewohnern viel befahren, auch Wanderer und Ausflügler starten hier oft ihre Tour beispielsweise zur Neureuth. Gerne wird deshalb am Straßenrand geparkt – bisher kostenlos. Das will die Stadt Tegernsee nun ändern. In der vergangenen Stadtratssitzung diskutierte man über die Errichtung von Parkautomaten im oberen Teil der Klosterwachtstraße im Zuge der aktuellen Sanierungsarbeiten.

Bereits 2017 entschied sich der Stadtrat, die Stellplätze in der Klosterwachtstraße zu bewirtschaften. Im unteren Bereich wurden bereits drei Parkautomaten aufgestellt. Nun gehe es laut Bauamtsleiterin Bettina Koch um die Parkplätze im oberen Teil. „Im Zuge der Sanierung könnte das jetzt ohne Probleme mit erledigt werden. Bei einer Aufstellung von Parkautomaten in späteren Jahren müsste die Asphaltdecke wieder aufgebrochen werden“, so Koch.

Keine Sonderbehandlung für Anlieger

Bei einem maximalen Abstand von 50 Metern würden im oberen Bereich der Klosterwachtstraße zwei Automaten reichen. Die Kosten belaufen sich auf zirka 11.000 Euro. Im Investitionsplan eingestellt seien 15.000 Euro. „Wir haben in der Klosterwachtstraße einen höheren Parkdruck durch Wanderer“, stellte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) klar. „Wir müssten hier Automaten aufstellen, um die Anwohner zu entlasten. Gleichzeitig könnten wir für Anlieger Parkabos oder Parkausweise ausstellen.“

Problem hierbei sei allerdings laut Bauamtsleiterin Koch, dass einige Anlieger zwar genug Stellplätze, teilweise sogar in Tiefgaragen, haben, aber dennoch oberirdisch parken. Durch Gebühren würden diese dann mehr ihre Tiefgaragen-Stellplätze nutzen. „Parkausweise nur an die Anlieger zu verteilen, die nicht genug Stellplätze haben, ist wiederum keine Gleichbehandlung.“

Ähnlich sah das Anton Lengmüller (FWG): „Wenn wir danach gehen, wer auf seinem Grundstück eigene Parkflächen hat, müssten wir auch die Hauptstraße miteinbeziehen. Da gibt es genügend, die haben auch keinen eigenen Parkplatz“, so Lengmüller  bezüglich der Gleichbehandlung.

Das Parken entlang der Klosterwachtstraße ganz verbieten?

Als direkte Anliegerin konnte Ursula Janssen (Grüne) ihre Erfahrungen mit den anderen Stadträten teilen. Neben zahlreichen Wanderern, die die gebührenfreien Parkplätze ausnutzen, vermutet sie, dass auch einige Personen dort parken, wenn Veranstaltungen im Hotel Das Tegernsee stattfinden. Auf Nachfrage, ob es dann überhaupt Sinn mache, die Parkplätze auszuweisen, oder es nicht besser wäre, das Parken dort zu verbieten, machte Janssen deutlich:

Ich bin klar dafür, dass wir die Parkflächen ausweisen und bewirtschaften – das würden den Verkehr verlangsamen.

Bürgermeister Hagn erinnerte an den starken Parkdruck in der Stadt und plädierte deshalb dafür, die Parkflächen zu bewirtschaften. Vor allem im Hinblick darauf, dass die Automaten nun im Zuge der Sanierung aufgestellt werden können und nicht später der Asphalt erneut aufgebrochen werden muss. Mit einer Gegenstimme folgte das Gremium dem Beschlussvorschlag.

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