Konzept für May-Klinik steht

Kreuth will das ehemalige Krankenhausgelände der May-Klinik kaufen. Doch obwohl es noch keine Einigung mit dem Besitzer gibt, bereitet sich die Gemeinde schon jetzt auf alles vor und geht auf Nummer sicher. Damit das Vorverkaufsrecht auch greifen kann, musste ein klares Konzept her.

Die Gemeinde Kreuth kämpft weiter um das Areal der ehemaligen May-Klinik.

Noch immer kämpft die Gemeinde Kreuth um das ehemalige Krankenhausgelände der May-Klinik. Bereits im Jahr 2015 hatte die Gemeinde ein Kaufangebot in Höhe von 2,8 Millionen Euro unterbreitet. Diese Summe lag allerdings schon damals weit unter dem, was sich Eigentümer Benedict Mathew vorstellte: nämlich rund vier Millionen Euro.

Doch diese „utopischen Summen“ wollte die Gemeinde für das Objekt nicht zahlen. Seither versucht man deshalb Investoren zu finden, die das Grundstück im Sinne der Kommune nutzen. Leider mit wenig Erfolg. Wie Bürgermeister Josef Bierschneider gegenüber der Tegernseer Stimme erklärte, habe es zwar Gespräche mit potenziellen Partnern gegeben, jedoch sei man noch zu keinem Ergebnis gekommen. Entweder würden Investoren abspringen oder es kämen neue hinzu.

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Gewerbe und Wohnungen für Einheimische

In der gestrigen Gemeinderatssitzung ging es um den nächsten Schritt: „Das städtebauliche Entwicklungskonzept hängt mit der Vorkaufsrechtsatzung zusammen, die wir im vergangenen Jahr für dieses Gelände beschlossen haben,“ erklärte Bürgermeister Bierschneider zu Beginn. Die Vorkaufsrechtsatzung habe man deshalb erlassen, um zu steuern, dass die Gemeinde gleich Zugriff auf das Areal hat, wenn es verkauft wird. Heißt: Gesetzt den Fall, das 50.000 Quadratmeter große Grundstück würde verkauft werden, tritt die Gemeinde automatisch als Käufer in den Vertrag mit ein. Sie hätte dann zwei Monate Zeit, um ihr Vorkaufsrecht auszuüben und den anderen Käufer auszustechen.

Das Ziel der Gemeinde: Im Norden soll ein Gewerbegebiet entstehen, unten sollen Sozialwohnungen und Einfamilienhäuser gebaut werden. / © Gemeinde Kreuth

Im Zuge dieses Vorkaufsrechts wurde gleichzeitig beschlossen, ein städtebauliches Entwicklungskonzept zu erstellen – denn nur so bekommt die Vorkaufsrechtssatzung ihre Gültigkeit. Dieses sei laut Bierschneider nun fertig und sieht die Nutzungen vor, „die wir uns als Gemeinde auch wünschen.“ In dem grauen Bereich im Norden (siehe Plan oben) sei eine Fläche für örtliches Gewerbe vorgesehen.

„Weiter vorne sind die Flächen dann für sozialen Wohnungsbau. Die restlichen Parzellen sollen dann für Einfamilienhäuser im Zuge des Einheimischenprogramms genutzt werden.“ Bierschneider betont jedoch, „dass dieses Konzept noch keine Details enthält. Es geht nur darum, welche Intention die Gemeinde für das Areal hat.“

Noch immer in Verhandlungen mit dem Besitzer

Um keine Gerüchte aufbrodeln zu lassen, macht Bierschneider auch nochmals klar: „Wir haben noch keine Einigung mit dem Grundstückseigentümer.“ Es sei alles noch in der Schwebe. Doch falls das Grundstück verkauft und das Vorkaufsrecht der Gemeinde greift, „soll alles hieb und stichfest sein.“ Daher habe man jetzt dieses städtebauliche Entwicklungskonzept, um es sofort vorlegen zu können.

Martin Walch (SPD) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass dieses städtebauliche Entwicklungskonzept noch kein Freifahrtsschein zum Bauen ist: „Wir haben nach wie vor die Planung in der Hand. Auch wenn wir dieses Konzept jetzt aufgestellt haben, hat der Eigentümer kein Baurecht.“ Bierschneider fügt abschließend hinzu: „Das Baurecht leitet sich erst durch einen Bebauungsplan der Gemeinde her. Den werden wir aber erst dann aufstellen, wenn wir wirklich Zugriff auf das Areal haben.“

Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat das städtebauliche Konzept. Die Weichen für die Zukunft sind also gestellt. Fehlt also ‚nur noch‘ die Einigung mit Mathew. Denn während die Gemeinde für das May-Areal kämpft, ist auch weiterhin die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd im Rennen (wir berichteten).

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