Fast genau vier Jahre ist es her, dass es die ersten Coronafälle im Tegernseer Tal gegeben hat. Ein Blick auf vergangene Hürden, die gemeinsam gemeistert wurden:
Eine Reise durch die Zeit zurück in die Vergangenheit; zurück in eine Zeit, wo ‘Corona’ nur wenigen ein Begriff war. Eine Zeit, in der Angela Merkel noch Bundeskanzlerin war und der Miesbacher Landrat Wolfgang Rhezak hieß.
Heute vor vier Jahren sind die ersten Maßnahmen gegen die Epidemie in Kraft getreten. Wenige Tage zuvor tauchten die ersten Infizierten im Landkreis auf. Laut einer Regionalzeitung handelte es sich dabei um zwei Mitglieder einer Reisegruppe, die in Südtirol Skifahren war. Als Reaktion schränkte das Krankenhaus Agatharied sofort den Besucherverkehr ein: Nur Besuche von direkten Familienmitgliedern waren gestattet.
Wenig später, am 16. März, wird schließlich der Katastrophenzustand in Bayern ausgerufen. Wir befinden uns offiziell in einer Pandemie. Zu dem Zeitpunkt befinden sich rund 40 Coronakranke im Landkreis. Die Bayerische Staatsregierung informierte zu diesem Zeitpunkt: “Da weder eine Impfung in den nächsten Monaten, noch derzeit eine spezifische Therapie zur Verfügung stehen, müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung zu verlangsamen, damit die Belastung für das Gesundheitswesen reduziert und die medizinische Versorgung sichergestellt werden kann.“
Vier Tage später, am 20. März 2020, tritt Markus Söder vor die Presse. Seine Message: Ab heute gilt eine Ausgangsbeschränkung für alle. “Millionen Eltern in Deutschland werden sich von Anfang nächster Woche an selbst um die Betreuung ihrer Kinder müssen”, berichtete die Tagesshow. So reagierte das Tegernseer Tal:
Wer hilft wem?
Während einige die Pandemie noch nicht ganz so ernst nehmen, zeigen sich andere bereits solidarisch. Überall sprießen Support-Gruppen aus der Tegernseer Facebook-Bubble. #Tegernseehältzusammen formiert sich, daneben gründet eine Holzkirchnerin die “Landkreis Miesbach Helfer Corona” – über 1.000 Menschen stehen zu dem Zeitpunkt bereits Schulter an Schulter. Wer keinen Facebook-Account hat, kann sich auch telefonisch melden. Auch auf der TS gab es eine Corona-Hilfe für regionale Läden.
Im Mai entstand anschließend ein großer Corona-Cluster während einer Gemeinderatssitzung in Gmund. Bürgermeister Alfons Besel (FWG) wendete sich damals mit einem emotionalen Video an die Öffentlichkeit:
Mir als Bürgermeister obliegt es, in unseren Sitzungen für die Sicherheit aller Teilnehmer zu sorgen. Und daher hätte ich auch das Tragen von Masken auch am Sitzplatz verpflichtend einfordern müssen.
Für das Ansteigen der Infektionszahlen in seiner Gemeinde mitverantwortlich zu sein, treffe ihn mit voller Wucht. Und auch den damit einhergehenden Konsequenzen sei er sich voll bewusst. Besel betonte mehrfach: “Mein Fehler, es tut mir aufrichtig leid.”
Zum Herbst wurden die Regeln daraufhin wieder etwas gelockert. Am 01. Oktober 2021 stieg im Rottacher Bambi’s die erste After-Lockdown-Party. Eine unserer Redakteurinnen berichtete: “Was sonst immer nerviges Zittern vor dem Feiern war, sorgt jetzt für ein Nostalgie-Gefühl und komische Freude über das ehemals Normale.” Spannend ist das insofern, weil der Landkreis nur wenige Tage zuvor noch mit die höchste Inzidenz in ganz Deutschland hatte.
Weitere Lockerungen gab es daraufhin im März 2022. Erinnert ihr euch an die 3G-Regel? Mit dem 02. März 2022 durften auch ungeimpfte Menschen wieder ins Restaurant – vorausgesetzt, sie bringen einen negativen Test mit. Ende 2022 wurde zudem die Isolationspflicht in Bayern abgeschafft und Veranstaltungen konnten wieder einigermaßen regulär durchgeführt werden. Mit April 2023 fielen etwas später auch die restlichen Corona-Maßnahmen. Heute wirkt Corona wie eine lang vergangene Geschichte; manche Menschen kämpfen jedoch nach wie vor mit den Nachwirkungen.
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