„Vor einigen Jahren hat ein Ingenieurbüro schonmal eine Grobplanung für eine Radwegverbindung zwischen Gmund und Hausham gemacht“, erklärte der scheidende Bürgermeister Georg von Preysing auf seiner letzten Gemeinderatssitzung. „Im Laufe der Jahre – und vor allem während meiner Zeit – haben wir immer wieder Teilstücke des Radwegs von Seeglas bis Ostin gebaut.“
Dann sei das Thema Bodensee-Königssee-Radweg aufgekommen „und wir haben den Rest des Radwegs auch quer durch die Pampa geführt – über Schuß, Wallenburger Kogel nach Hausham.“ Doch von Preysings Kollege, Haushams Bürgermeister Jens Zangenfeind, habe immer dafür plädiert, „dass wir einen straßenbegleitenden Radweg bauen.“ Sprich: nicht wie beim Bodensee-Königssee-Weg quer durch die Pampa, sondern an der Staatsstraße entlang.
In erster Linie sei diese Idee eben nicht nur für die Hobby- und Freizeit-Radler, „sondern für die Alltagsfahrer, die auch wegen ihres Berufs zwischen Hausham und Gmund pendeln.“ Und das seien laut von Preysing gar nicht mal so wenige. Er selbst sehe immer wieder, dass viele Personen morgens und abends auf der Strecke unterwegs sind. „Die wollen den kürzesten Arbeitsweg und nicht kreuz und quer fahren.“
“Den Haushamern geht’s a bissl schlechter als uns”
Daher haben sich die beiden Bürgermeister mehrmals mit Vertreten vom Straßenbauamt und vom Landratsamt getroffen. „Dabei sind wir wieder auf die ursprüngliche Planung gekommen, die vor Jahren gemacht wurde.“ Man habe sich gemeinsam überlegt, wie die Wegführung am sinnvollsten wäre – ohne, dass die Radfahrer immer wieder die Straßenseite wechseln müssen.
Bisher ist geplant, dass im Gemeindegebiet Gmund der Weg rechts von der Straße liegt. Allerdings wird es nach der Gemeindegrenze bei der Gärtnerei eine Querung geben müssen. „Denn dann kommt erstens irgendwann der Parkplatz von der Fehner Schmiedn und außerdem verläuft dann auf der Seite der Eckerbach.“ Mittlerweile sei man aber insgesamt soweit, dass man den Radweg umsetzen könnte. Auch die Finanzierung habe man soweit besprochen. Von Preysing erklärt:
Bei unserem Haushalt sieht’s derzeit sehr gut aus. Wenn wir die Förderung beantragen würden, denkt sich die Regierung: ‚Die haben so viel Pulver, warum sollen wir denen noch was hinten reinschieben?‘ Deshalb ist es sinnvoller, wenn Hausham die Förderung beantragt.
Dies würde bedeuten, dass Hausham der offizielle Maßnahmenträger ist und sich Gmund beteiligen würde. Das sei auch deshalb sinnvoll, da sich die Hauptstrecke im Gemeindegebiet Hausham befindet. Im ersten Schritt sollte nun schlichtweg der Grundsatzbeschluss getroffen werden, dass die Gemeinden einen Radweg bauen möchten – wenn erstens die Grundstücksverhandlungen gut laufen und zweitens der Radweg bezahlbar ist. „Heute geht es also nur um die Frage: wollen wir den Radweg oder nicht? Alle genauen Planungen, Kostenschätzungen und Fördermöglichkeiten würden danach abgeklopft“, so von Preysing.
Wichtig für den scheidenden Bürgermeister: „Wir haben natürlich schon Gespräche mit den drei betroffenen Gmunder Grundstücksbesitzern geführt.“ Alle drei seien informiert und grundsätzlich einverstanden. „Ich hab ja jetzt schon ein paar Erfahrungen, was es bedeutet, ein Grundstück für einen Radlweg zu bekommen.“ Er rechne daher damit, dass es 2018 noch bei der Planung bleiben wird und dann im nächsten Jahr losgeht.
Radweg soll weiterhin über Oedberg führen
Eine Bedingung habe die Gemeinde Gmund allerdings: der bestehende Radweg führt derzeit über die Oedberg-Alm. Und das soll auch so bleiben. „Das ist vor allem für die Gaststätte wichtig, dass die Radfahrer da vorbeikommen.“ Erst danach soll der Weg dann an der Straße weitergeführt werden.
Franz von Preysing (CSU) spricht in diesem Zusammenhang die Situation in Ostin an: „Für die Siedlung wäre es gut, wenn der Radweg auch dorthin noch weitergeführt wird.“ Außerdem wünsche er sich, dass dort eine oberirdische Querung eingerichtet wird. „Das würde den Verkehr vor dem Ortseingang einfach schonmal ein bisschen abbremsen.“ Von Preysing Senior stimmt dem zu. „So wäre es derzeit auch geplant, allerdings ist das jetzt alles noch sehr grob. Die Details folgen ja dann noch.“
Grundsätzlich müsse der Gemeinderat jetzt entscheiden, ob das Projekt Radweg Gmund-Hausham angegangen werden soll. Der gleiche Beschluss liegt demnächst auch den Haushamern vor. In Gmund sieht’s jedenfalls schonmal gut aus: einstimmig entschied sich der Gemeinderat für den neuen Radweg – sogar die Grünen-Vertreter Helga und Laura Wagner. „Also das i des jetzt no erleb“, lacht von Preysing.
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