Muss die Saurüsselalm wieder schließen?

Die Saurüsselalm in Bad Wiessee steht in der Kritik. Braucht es wirklich eine Event-Location mitten in den Bergen? Jetzt wurde eine Klage eingereicht. Das Ziel: Die Alm soll wieder schließen.

Der Verein zum Schutz der Bergwelt fürchtet, dass die Saurüsselalm in Bad Wiessee zum Präzedenzfall wird.

Die Saurüsselalm in Bad Wiessee sorgt seit der Eröffnung immer wieder für Schlagzeilen. In der Kritik steht vor allem das Ausmaß der umgebauten Alm-Hütte in den Söllbachauen oberhalb von Bad Wiessee.

Der Eigentümer Franz Josef Haslberger hatte die Alm zu einer Event-Location ausgebaut. Das stößt seit Beginn auf heftige Kritik. Vor allem die Schutzgemeinschaften gehen auf die Barrikaden. Der Münchner Verein zum Schutz der Bergwelt macht jetzt den nächsten Schritt.

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“Das stand schon immer im Raum”, bestätigt Rudi Erlacher, ​​Geschäftsführender Vorsitzender des Vereins. Man ziehe gegen die Nutzungsänderung und die angebliche Privilegierung in diesem geschützten Außenbereich vor das Verwaltungsgericht München. Verhandelt wird bereits am 15. Juni vor Ort.

Saurüsselalm bietet keine typische Wanderer-Karte

Erlacher will vor allem nochmal den Fokus auf das “Unwort privilegierter Bereich” legen. Neben der Landwirtschaft sei privilegierte Nutzung immer dafür da gewesen, Wanderern, die schon lange unterwegs sind, die Möglichkeit auf eine Würstlsuppe oder eine Apfelschorle zu geben. Auf der Saurüsselalm gebe es aber keine wandertypische Karte, sondern gehobene Gastronomie.

Abgesehen davon sei das Gebiet nicht mal richtig erschlossen gewesen. “Das war eine verarmte Alm, außerhalb des Wandergebiets”, so Erlacher. Dieser Bereich sei nie frequentiert gewesen, sollte eher ein Ruheort sein. Mit 15 Events pro Jahr und einem Shuttleservice habe sich das seit der Eröffnung im Dezember massiv geändert.

Hat Bad Wiessee eigene Interessen?

Der Verein sieht hier ganz klar das Landratsamt Miesbach in der Verantwortung. Natürlich habe auch die Gemeinde Bad Wiessee ihr Einverständnis erteilt. Hier seien eigene Interessen zu erkennen. Haslberger hat den Bauer in der Au und die Söllbachklause geschlossen. Eine neue Alm musste her. Aber Erlacher betont:

Neuen Naturraum zu opfern, weil auf der anderen Seite zugesperrt wird, ist schon heftig.

Außerdem sieht der Verein hier einen Präzedenzfall, der auch in anderen Bereichen zu diesem Ausmaß führen könnte. Vor allem die 18 Almen des Herzoglichen Hauses – darunter Siebenhütten und die Königsalm – oder auch die Valepp sind hier Beispiele. Erlacher, der in Kreuth aufgewachsen ist, betont:

Wir beobachten einen Megatrend. Einheimische können Zaungäste sein im Alpinen-Gelände.

Am Ende hofft der Verein, dass die Baugenehmigung für die Saurüsselalm durch die Klage wieder zurückgenommen wird. Ob das gelingt, wird sich vielleicht schon Mitte Juni herausstellen.

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