Der nächste Hagel kommt bestimmt:
So bleibt das Auto safe …

Auch viele Wochen nach dem verheerenden Unwetter kämpfen Leute mit Hagelschäden am Auto. Für die Zukunft: So könnt ihr eure Karre vor Hagel schützen.

Vor etwa einem Monat wurde das Tegernseer Tal von einem schweren Unwetter erwischt. Foto: Monika Bader

Ende August richtete ein Unwetter mit tennisballgroßen Hagelkörnern schwere Schäden in der Region an. Das Tal fand sich in einer Superzelle wieder. Unzählige Autos wurden zum Teil massiv beschädigt. Zerschlagene Windschutzscheiben, wie durch Hammerschlag “verzierte” Motorhauben und Autodächer gehören seitdem zum Straßenbild. Denn: Auch Wochen nach dem Unwetter warten viele Autobesitzer auf Reparaturtermine  – der Ansturm bringt viele Kfz-Werkstätten an ihre Grenzen.

An derartige Szenarien müssen wir uns wohl gewöhnen. Der IPCC-Report des Weltklimarats macht deutlich: Auch in Bayern werden sich Wetterextreme wie längere Hitzeperioden, Trockenheit, aber auch Starkregen und wohl auch schwere Hagelschauer häufen. Zwar sind Sachschäden am Auto wohl das geringere Übel – Stichwort schmelzende Gletscher, Überschwemmungen und Erdrutsche –, jedoch auch ein nerviges und zeitintensives Unterfangen.

Unwetter und keine Garage – wie kann ich mein Auto schützen?

Doch wie können Autofahrerinnen und Autofahrer ihr Auto in Zukunft vor Hagel schützen, wenn sie keine Garage oder Carport haben? Die schlechten News zuerst: Einen 100-prozentigen Schutz vor Hagelschäden ohne festen Unterstand gibt es nicht. Die guten News: Mit etwas Kreativität – oder einer überschaubaren finanziellen Investition – kann das Risiko deutlich minimiert werden.

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Wie kann man ein Auto vor Hagel schützen?

  • Decke: Eine dicke Decke ist die wohl einfachste und günstigste Option, um das Auto vor Hagel zu schützen. Vor allem Dach, Motorhaube und die Frontscheibe sollten gut zugedeckt werden. Anschließend muss die Decke mit schweren Gegenständen fixiert werden, damit der Wind den DIY-Hagelschutz fürs Auto nicht wegpustet. Gut gebettet übersteht das Auto das Unwetter im Idealfall sogar unbeschadet.
  • Gymnastikmatte: Um das Auto vor Hagelkörnern zu schützen, kann eine Yogamatte auf der Windschutzscheibe ausgerollt werden. Wer mehrere Matten hat, kann zusätzlich Dach und Motorhaube yogisch entspannt einpacken. Mit Gewichten fixieren, in Sicherheit bringen, entspannen und hoffen. Der Vorteil gegenüber dem Hagelschutz mit Decken: Je nach Dicke der Matte können so auch größere Hagelkörner abgepuffert werden. Zudem trocknet eine Gymnastikmatte schneller als eine Decke und ist einfach zu reinigen.
  • Hagelschutzgarage: Im Fachhandel und in Online-Shops werden sogenannte Hagelschutzgaragen verkauft. Diese Schutzplanen werden wie eine normale Schutzplane übers Auto gelegt und fixiert. Spezielle Hagelschutzplanen sind aus mehreren Pufferschichten gefertigt. Der Preis einer Hagelschutzplane variiert von günstigen Modellen für leichteren Hagelschutz bis hin zu kostspieligen Designs für mehr Sicherheit. Wird die Hagelschutzgarage nicht benötigt, kann sie platzsparend zusammengefaltet und verstaut werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die Plane im Kofferraum. So kann das Auto unterwegs oder im Urlaub abgedeckt werden, sobald ein Unwetter aufzieht.
  • Luftpolsterfolie: Eine kostengünstigere Option als eine Hagelschutzgarage ist eine große Rolle Luftpolsterfolie. Eine Folie mit besonders großen Luftkammern eignet sich als Hagelschutz besonders gut – und kann auch unter einer Decke oder Plane ausgerollt werden. Die Luftpolsterfolie dem Unwetter auf einer Wäscheleine trocknen lassen, damit sie nicht anfängt zu müffeln. Und ganz wichtig: Überprüfen, ob alle Luftkammern dem Hagel standgehalten haben.
  • Magnetische Hagelschutzmatten: Komfortabel, gut schützend, aber auch recht kostspielig sind spezielle Hagelschutzmatten mit magnetischer Haftung. Je nach Hersteller können Hagelschutzmatten passend fürs Modell gekauft oder passgenau für das Auto zugeschnitten werden. Einfach auf die Motorhaube und aufs Dach legen und nach dem Unwetter trocken verstauen – am besten im Kofferraum. So ist der Hagelschutz immer griffbereit, wenn Petrus sich wieder über unseren Köpfen auslässt.
  • Aufblasbare Hagelschutzgarage: Wer weder Carport noch Garage hat, kann ohne Baugenehmigung schnell eine Schutzhütte fürs Auto aufstellen. Aufblasbare Garagen fürs Auto lassen Hagelkörner abprallen und können so das Auto vor Hagel schützen. Allerdings ist diese Option ziemlich teuer – und nicht wirklich alltagstauglich. Eine aufblasbare Garage kostet mehrere hundert Euro. Zudem muss die Luftgarage erst installiert und mit Luft gefüllt werden. Und dann wäre dann noch die Frage, ob ausreichend Platz für die “Luftkapsel” vorhanden ist – und ob die Nachbarn das skurrile Gebilde akzeptieren.

Wer übernimmt Reparaturkosten für Hagelschäden am Auto?

Konnte das Auto nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, sollte es umgehend auf etwaige Schäden überprüft werden. Diese sollten möglichst genau dokumentiert und zeitnah an die Kfz-Versicherung übermittelt werden. Anschließend bewertet ein Gutachter den Schaden. Gut zu wissen: Die Voll- und Teilkaskoversicherung übernimmt im Rahmen der abgeschlossenen Police die Reparaturkosten von Hagelschäden. Wer ein wenig kreativ ist und das Auto vor Hagel schützt, muss womöglich nicht auf die Versicherung zurückgreifen.

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