Statt „frischer Wind“ nun Flaute

Viele Vorschusslorbeeren gab es für das Wirtsehepaar Würtz, als sie im April vergangenen Jahres als Pächter des Yacht-Club-Restaurants von Bad Wiessee vorgestellt wurden. Die Segler würden sich „über die neue Partnerschaft freuen“, meinte ihr Vorsitzender Peter Kathan damals. Heute schweigt er zu den Gründen der Schließung.

Die Gastronomie des Wiesseer Yachtclubs ist derzeit verwaist / Foto: Klaus Wiendl

Ende Januar 2018 kam die Nachricht von Peter Kathan, dass der Ex-Pächter des Wiesseer Hofs einen Monat später das öffentliche Restaurant des Yachtclubs übernehmen würde. Andreas Würtz hätte ein regionales, bodenständiges und bezahlbares Konzept. Dies sei auch den 300 Mitgliedern des Clubs wichtig. Sie würden sich sehr auf die neue Partnerschaft freuen. Doch sie war allzu schnell wieder beendet. Kein Einzelfall. In den letzten Jahren strichen etliche Pächter die Segel.

Seit Jahresbeginn ist das Restaurant verwaist, im Schaukasten am Geländeeingang gibt es keinen Hinweis auf das Ende der „Culina Bavariae (die Küche Bayerns) an der Finnerbucht“, wie Würtz sein Konzept bezeichnet. Es stehe für Qualität, Erhalt von Traditionen und Heimatverbundenheit, so der Gastronom öffentlich. Damit habe er sich nicht neu erfinden wollen, denn schon im Wiesseer Hof habe er größten Wert auf diese Merkmale gelegt.

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Positives wie Negatives

Ob das Konzept im Yacht-Club nicht aufging und weshalb er das Handtuch warf, dazu darf Würtz auf Anfrage derzeit nichts sagen. Man habe sich auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung mit dem Verein geeinigt. Auf seiner Webseite erklärt er: “Gerne möchten wir Sie informieren, dass wir die Zusammenarbeit mit dem Verpächter (Yacht-Club Bad Wiessee e.V.) zum Jahresende 2018 im gegenseitigen Einvernehmen beendet haben.” Die Yacht-Club Gastronomie sei eine kurze Episode gewesen, die man konsequent “analysiert, bewertet und zwischenzeitlich abgeschlossen” habe.

Kathan als Wiessees Obersegler ist auch nur wenig zu entlocken. Er erklärt per Email, dass man „für das öffentliche Restaurant am Yacht-Club im Moment noch keinen Nachfolger“ habe. Außerdem solle man von einer Berichterstattung darüber absehen. Dennoch sieht sich die Tegernseer Stimme veranlasst, nicht nur positive Meldungen über neue Pächter zu verbreiten, sondern auch nachzufragen, wenn es mal nicht so gut in der Gastronomie oder anderswo läuft.

Nahezu zeitgleich im vergangenen Jahr übernahm das Ehepaar Würtz auch das Bistro im Badepark. Bürgermeister Peter Höß setzte bei der Eröffnung auf den „möglichen Synergieeffekt zwischen Badepark und Yachtclub. Eine solche Verbindung sei „einfach super“, klang die Lobeshymne damals. Das nahegelegene Bistro will Würtz zumindest weiter betreiben.

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