Bereits 2015 begann Städteplanerin und Architektin Claudia Schreiber mit einer Machbarkeitsstudie und denkbaren elf Möglichkeiten. Drei davon kamen bereits Ende 2016 in die engere Auswahl. Darunter war auch die Variante J, die zuletzt in der Bürgerversammlung für eine sehr emotionale Debatte mit der Initiative Pro Feuerwehrhaus sorgte. Sie wollte den Erhalt des historischen Gebäudes. Doch dagegen sprachen sowohl die Stimmung in der Bevölkerung wie auch die Unfallverhütungsvorschriften. Inzwischen ist die Sanierung des Altbestandes vom Tisch.
Am Dienstag entscheidet der Stadtrat nur noch zwischen den Varianten K (kompakter, rechteckiger Neubau) und L (einem L-förmigen Neubau). Außerdem geht es um die Frage, ob in dem Neubau auch Wohnungen entstehen sollen. Beide Varianten bieten auch im Erdgeschoss noch Platz für Umkleideräume.
Variante L
Das Model „L“ besteht aus einem Quer- und Anbau nach Süden, in Form eines Winkels. Ideal sei laut Schreiber, dass die Einsatzzentrale beide Seiten der Garagen überblicken könne. Beide Fahrzeughallen würden wegen der erforderlichen Höhe von mindestens 4,50 Metern weitgehendst nicht überbaut.
Im Erdgeschoß wären auch die getrennten Umkleiden und Duschen für Damen und Herren unterzubringen. Und der Keller biete durch den Winkel noch mehr Flächen. Diese Variante wäre nach Schreibers Berechnungen die Sinnvollste, aber auch mit 6,2 Millionen Euro die Teuerste.
Variante K
Die Kompakt-Variante „K“ ist ein Riegel von Ost nach West an der nördlichen Grundstücksgrenze, bei der die Höhenentwicklung und die Abstandsflächen von drei Metern dennoch eingehalten würden. Im Obergeschoß sollen nur Teilbereiche überbaut werden.
Für das ganze Gebäude bis in den Keller gibt es einen Lastenaufzug. An den Aufstellflächen für die Einsatzfahrzeuge im Freien sehe man, so Schreiber, wie optimiert dies auf dem knappen Grundstück geplant werden müsse. Hier würden die Kosten bei 5,8 Millionen Euro liegen.
Bei beiden Varianten sind im Obergeschoss Schulungsräume und der Aufenthaltsbereich, sowie Büros und der Jugendraum geplant. Auch zwei oder drei Wohnungen wären hier machbar. Doch es gibt Bedenken beim Immissions- und Schallschutz. Wohnungen über Fahrzeughallen mit ihrer Spannweite seien auch wegen ihrer Versorgungsleitungen schwierig zu gestalten. „Machbar aber ist alles“, so Schreiber damals.
Baukostenindex deutlich gestiegen
In jedem Fall müsste der Kinderspielplatz einem Parkplatz weichen. Er soll in den Kurgarten kommen. Laut Bürgermeister Johannes Hagn ist der „Baubeginn für 2020 angepeilt“. Ob es aber bei den Kostenschätzungen für beide Varianten bleiben wird, dürfte mehr als fraglich sein. Sie sind aus dem Jahr 2016. Seitdem sei der Baukostenindex um etwa zehn Prozent gestiegen, so Hagn (CSU) auf Nachfrage. Ohnehin sei laut Rathauschef eine “Kostenplanung schwierig, wenn noch nicht entschieden ist, ob Wohnungen reinkommen”. Denn dies würde auch die Statik der Fahrzeughallen ändern. “Wir werden dies nun Stück für Stück aufdröseln, um wenigstens einigermaßen verlässlich die Kosten ermitteln zu können”.
Für die Interimslösung auf dem alten Schulhof während der Bauzeit gebe es noch keine Detailplanung. Es gebe für die Fahrzeuge “temporäre Hallen” zu mieten. Zunächst aber müsse geklärt werden, welche Fahrzeuge unbedingt untergebracht werden müssen. Auch die Umkleiden für die Einsatzkräfte müssten noch organisiert werden. Etwa 285.000 Euro an Kosten seien für den vorübergehenden Ersatz “grob überschlägig” eingeplant, so Hagn. “Das wird alles sehr spannend”.
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