Wer bekommt die Montgolfiade 2019?

Bad Wiessee war 17 Jahre Austragungsort der Montgolfiade und gab diese frühzeitig an Rottach-Egern ab. Nun hätten beide Talgemeinden die Luftgiganten im nächsten Jahr. In die Schusslinie gerät zusehends auch TTT-Chef Christian Kausch.

Die Montgolfiade fand heuer erstmals in Rottach statt / Bild: Felix Wolf

Für Bad Wiessee ist es eine Prestige-Veranstaltung, wie die Diskussion im Gemeinderat am gestrigen Abend zeigte. Die Emotionen kochten hoch, nachdem sich nun auch Rottach-Egern eine Wiederholung des Heißluftballonwettbewerbs vorstellen kann. Denn Bürgermeister Christian Köck hatte zuletzt auf der Bürgerversammlung erklärt, wenn Rottach wieder der Ruf zur Austragung der Veranstaltung erreiche, “dann nehmen wir es mit”. Köck betonte aber auch, dass Wiessee den Ballonwettbewerb “schon sehr frühzeitig” wegen erwarteter Bauarbeiten an der Seepromende abgegeben habe.

Zu früh, wie sich dann im vergangenen Herbst zeigte. Denn weder Gemeinde noch TTT hatten mit dem Eigentümer des Geländes gesprochen, wann dort die Bauarbeiten für das geplante Luxushotel stattfinden würden. Sonst hätten sie von Thomas Strüngmann erfahren, dass einer Austragung der Montgolfiade 2018 nichts im Wege gestanden hätte. Sie fand Ende Januar nun in Rottach-Egern statt.

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“Das nehme ich ihnen nicht ab”

Wenn nun Bad Wiessee die Montgolfiade zurückhaben wolle, so Köck, “wollen wir uns nicht krampfhaft daran klammern”. Für Rottach würden laut Organisator Michael Unger die “idealen Starts und Landungen auf der Oswaldwiese” sprechen. Nicht Unger als Ballonfahrer entscheide über den besseren Austragungsort, sondern immer noch die TTT (Tegernseer Tal Tourismus GmbH), stellte deren Kausch im Wiesseer Gemeinderat gestern Abend klar.

Dass die TTT im vergangenen Jahr verschiedene Startmöglichkeiten geprüft habe, wie von Kausch behauptet, wollte Fritz Niedermaier (FWG) dem TTT-Chef nicht durchgehen lassen. “Das nehme ich ihnen nicht ab”. Man könnte in der Gemeinde mit “vielen Bauern” über geeignete Startplätze reden. “Hier erwarte ich schon ihren Einsatz”, sagte der FWG-Fraktionssprecher an Kausch gewandt.

Das ist unsere Veranstaltung. Wir haben sonst nichts.

Seit Bestehen dieses zuschauerträchtigen Wettbewerbs vor 18 Jahren hätte es neben der Seepromenade und dem Sonnenbichl weitere Standorte gegeben. Deshalb könne er nicht nachvollziehen, weshalb die Veranstaltung nicht mehr in Wiessee stattfinden soll. Denn vor allem für die Gastgeber sei es “ein ganz wichtiges Ereignis. Wir machen hier doch auch keinen Roßtag”, so Niedermaier. “Jede Gemeinde soll das behalten, was sie hat”.

Auch Bernd Kuntze-Fechner (SPD) ist die Montgolfiade in Bad Wiessee “ein sehr wichtiges Anliegen”. Sie habe nun “ausnahmsweise in Rottach-Egern” stattgefunden. Es könnte zu einer “schwierigen Situation führen”, wenn Rottach die Veranstaltung weiter für sich reklamiere und sich damit bereits “positioniere”. Denn in der Nachbargemeinde würden ohnehin schon sehr viele Veranstaltungen stattfinden. Der Ballonwettbewerb sei gerade in der “ruhigen Zeit eine Belebung” für Wiessee gewesen. Zumal der Ort “große Flächen” habe, die eine Rückkehr ermöglichen würden.

“Schlimme Situation in Bad Wiessee”

“Das Datum steht, allerdings nicht der Ort”, versuchte Kausch die Wogen zu glätten. Zwar wolle Rottach-Egern die Veranstaltung gerne fortführen, doch habe auch einiges dort nicht so gut funktioniert. Derzeit arbeite man die Vorschläge der Gemeinden durch. “Wir rechnen durch, was Sinn macht und möglich ist”.

Für den Verlust des ehemaligen Spielbankgeländes habe er ersatzweise der TTT die Fläche an der Seepromenade beim Pavillon angeboten, rechtfertigte Bürgermeister Peter Höß seine verfrühte Absage des Austragungsorts. Doch dieser Ersatz sei als “zu knapp eingeschätzt” worden. Denn die TTT wollte in Rottach alles an einem Platz durchziehen. Aber dann sei dort die Veranstaltung doch in zwei Orte an der Oswaldwiese und dem Kurgarten aufgeteilt worden. “Mit unserer Seepromenade können wir da mithalten und mit einem zweiten Startplätze auch”. Da hätte man schon “gute Karten”.

“Es gab nie ein Problem mit den Startplätzen. Es geht einzig und allein um das Veranstaltungsgelände für das Ballonglühen”, erwiderte der Kritisierte. Kausch verwies darauf, dass die in Wiessee erwartete Baustelle eben “eine schlimme Situation” gewesen sei. Nun arbeite man für das nächste Jahr an der besten Lösung. Die TTT brauche von allen Beteiligten “ein ganz klares Bekenntnis zur Montgolfiade”. Noch sei “nichts gelöst”.

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