Frühstart aus der Pole Position

Zuerst konnte es Klaus Dieter Burkhart gar nicht schnell genug gehen. Bereits vor der Baugenehmigung seines Klinikprojekts in der Perronstraße wurde mit dem Aushub begonnen. Diesen Startvorsprung hat er inzwischen verloren…

Seit Anfang des Jahres klafft ein tiefes Loch für das Klinikprojekt in Tegernsee-Süd an der Perronstraße.

So kommt es, dass die künftige Großbaustelle inzwischen einen verwaisten Eindruck hinterlässt. Die Tiefbautrupps sind weg, die Erde rutscht nach, das Unkraut wuchert wieder ungestört. Gerade so, als sein ein Baustopp verhängt worden. Doch das Landratsamt dementiert: „Eine Baueinstellung wurde von Seiten des Staatlichen Bauamts nicht verhängt“.

Sie käme für den Chef des Deutschen Zentrums für Frischzellentherapie auch zur Unzeit, denn er wollte sein Sanatorium in Tegernsee-Süd schnellstmöglich errichten. Bereits Ende 2017 gruben sich Bagger in der Perronstraße tief ins Erdreich des knapp 13.000 Quadratmeter großen Hanggrundstücks. Damit der Berg nicht kommt, ließ Burkhart bereits den Hang mit Spritzbeton sichern. Diese Sicherheitsmaßnahme wurde vom Landratsamt „als separate Baugenehmigung bereits im Oktober 2017 erteilt“, so dessen Pressesprecher Birger Nemitz. „Schäden sollen so vorgebeugt werden“.

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Frühstart ist unternehmerisches „Risiko“

Vorbeugend wollte sich Burkhart im März mit einem Antrag gleich auch die Baugenehmigung für sein 118-Klinikbetten-Projekt vom Stadtrat erteilen lassen. Doch er scheiterte, obwohl sein Vorhaben dem künftigen Bebauungsplan entsprach. Was fehlte, war die dritte Auslegung des Bebauungsplans.

Laut Bürgermeister Johannes Hagn, „soll diese im dritten Quartal erfolgen“. Dann erst könne die Stadt laut Nemitz ihr Einverständnis erteilen. Schließlich sei es ja Burkharts eigenes Risiko, so zuletzt Hagn dazu, wenn er als Investor mit den Arbeiten beginne, obwohl er noch gar nicht wisse, ob er überhaupt wie gewünscht bauen darf.

Im Herbst will Burkhart liefern

In den beiden dreigeschossigen Klinikgebäuden sind 99 Patientenzimmer vorgesehen. Wesentlich kleiner fällt das von Burkhart genutzte Sanatorium zur Frischzellentherapie aus. Es bekommt 19 Zimmer mit 35 Betten und sieben Personal-Wohnungen. Insgesamt sind dafür in der Tiefgarage und der Freifläche 115 Stellplätze geplant.

Wer aber Betreiber der beiden Klink-Trakte wird, nachdem Jägerwinkel-Chef-Marianowicz vor über einem Jahr absprang, ist vermutlich noch offen. Aber vielleicht erfährt es die Öffentlichkeit demnächst. Denn sibyllinisch teilt Burkhart auf Anfrage mit: „Sie werden im Herbst Näheres erfahren“.

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