Die Kurtaxen-Erhöhung in Bad Wiessee hat hohe Wellen geschlagen. Immer wieder gibt es kritische Äußerungen – ob von den Vermietern, dem TTT-Beirat oder aber auch von den anderen Tal-Bürgermeistern. Der Hintergrund: Bad Wiessee beschloss im Februar unter Interims-Bürgermeister Robert Huber (SPD) eine Erhöhung der Kurtaxe um 1,30 Euro. Mit den insgesamt dann 3,30 Euro ist Wiessee Spitzenreiter im Tal, während sich die anderen Gemeinden an den im Jahr 2012 verabschiedeten einheitlichen Kurbeitrag von zwei Euro halten.
Doch Huber hält trotz aller Kritik unbeirrt an seinem eingeschlagenen Kurs fest. Auch einen CSU-Antrag zur erneuten Diskussion über die Kurtaxe im Gemeinderat schmetterte er ab (wir berichteten). Nun kam das Thema auch im Kreuther Gemeinderat auf. Markus Wrba (FWG) wollte wissen, wie man denn in Kreuth mit Wiessees Alleingang bezüglich Kurbeitrag umgehen wird.
Keine Toleranz mehr für Wiessees Entscheidungen
Für Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) keine einfache Frage. „Es haben in der Bürgermeister-Riege bereits Gespräche stattgefunden.“ Problem dabei sei, dass eben einmal der erste Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) und einmal der zweite Bürgermeister Robert Huber dabei waren. „In diesen Gesprächen haben wir deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir eine bessere Abstimmung erwarten.“
Wrba ergänzt, dass man ja immer mehr Unruhe verspürt. „Es wird vieles in Frage gestellt, auch die TTT.“ Das sei für Bierschneider eher überraschend. „Wir hatten hier im Tegernseer Tal bisher eigentlich ein gutes Miteinander – mal abgesehen von der Spielbankabgabe. Das war der erste Schlag ins Kontor.“ Jetzt der Alleingang mit dem Kurbeitrag, „hat sicher nicht dazu beigetragen, dass die Zusammenarbeit besser wird.“ Bierschneider betont:
Wir Bürgermeister-Kollegen haben deutlich gemacht, dass wir solche Alleingänge nicht mehr tolerieren werden.
Eine gute Abstimmung sei für eine gute Zusammenarbeit äußerst wichtig. „Man kann sicher in einigen Bereichen anderer Meinung sein. Aber solche Alleingänge sind für niemanden gut. Man sollte sich da schon abstimmen – dafür gibt’s ja die monatlichen Treffen der Bürgermeister.“ Man habe aber eben derzeit die Situation, dass ein Vertreter als Bürgermeister agiert. „Aber so etwas sollte es einfach nicht geben“, so Bierschneider abschließend.
Bereits gegenüber der TS äußerte sich Kreuths Rathaus-Chef vor einem Monat bereits kritisch: „Bad Wiessee ist nun vorgeprescht und hat durch seine – mit uns nicht abgestimmte – Entscheidung Fakten geschaffen.“ Die anderen vier Gemeinden müssten nun entscheiden, wann und in welchem Maß jede einzelne eine Kurbeitragserhöhung durchführe. „Ich kann momentan nicht abschätzen, ob wir auch künftig einen einheitlichen Kurbeitragssatz im Tegernseer Tal haben werden, oder ob wir künftig unterschiedliche Sätze (so wie früher) haben werden“, so Bierschneider Ende Februar.
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