Am Ende der Straße fehlt Gewerbe

Das Grundstücksgeschäft zwischen der Gemeinde Waakirchen und Gemeinderat Andreas Hagleitner (FWG) ist notariell besiegelt. Damit ist das Gewerbegebiet am Brunnenweg größer geworden. Nur das Gewerbe fehlt noch immer.

Diese Straße führt ins Waakirchner Gewerbegebiet. Aber noch ist es zuviel Straße für zuwenig Gewerbe. / Archivbild

Einstimmig genehmigte der Waakirchner Gemeinderat am vergangenen Dienstag den Vertrag zwischen Andreas Hagleitner (FWG) und der Gemeinde. Notariell wurde festgehalten, dass Hagleitner der Gemeinde Flächen zur Verfügung stellt, damit das Gewerbegebiet am Brunnenweg erweitert werden kann. Ein Tauschgeschäft, wie Amtsleiter Markus Liebl auf Nachfrage erklärt.

Wie groß die Flächen allerdings sind, die Hagleitner an die Gemeinde abgetreten, und welche er im Gegenzug dafür bekommen hat, will Liebl nicht verraten. Es sei ein 1:1-Tauschgeschäft gewesen. Hagleitner, der selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb in Waakirchen hat, soll für sein Entgegenkommen auf jeden Fall gleichwertige landwirtschaftliche Flächen erhalten haben.

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Staatszuschuss für Straße muss irgendwo hinführen

Verzögert hatte sich der Vertragsabschluss, weil zunächst der Grundstückswert ermittelt werden musste. Die Grundstückserweiterung begründet Liebl mit der Erschließung des Schaftlacher Gewerbegebietes durch die neue Straße, die staatlich gefördert wurde:

Es war der politische Wille, die Flächen zu erweitern.

Damit verfügt die Gemeinde inzwischen über alle Flächen in dem Gebiet und hat es künftig selbst in der Hand, welches Gewerbe sich dort ansiedelt. Doch darüber könne erst entschieden werden, wenn der Bebauungsplan rechtskräftig sei, sagt Liebl. Denn noch laufe das Bebauungsplanverfahren. Erst nach der zweiten öffentlichen Auslegung werde man die Flächen offiziell anbieten.

Schließlich sollen, „die Flächen nicht vorher schon unter der Hand vergeben werden“, betont er. Angst, dass man die Flächen nicht loswerde, habe die Gemeinde nicht, so der Amtsleiter. Es gäbe viele Anfragen, aber eben noch keine offiziellen Bewerbungen. Dennoch sollen die Kriterien, nach denen die Gewerbegrundstücke vergeben werden, bereits in den kommenden Wochen festgesetzt werden.

Welches Gewerbe kommt, ist noch ungewiss

Lange hatte die Gemeinde für die seit 2015 bestehende Zufahrt für das Gewerbegebiet gekämpft. Vor allem der Schwerlastverkehr zu den dort ansässigen Betrieben sollte damit aus den Wohngebieten heraus umgeleitet werden. Bislang führte die überdimensional breite Straße allerdings nur zu sechs Firmen.

Eine von ihnen, die Firma Biolink – inzwischen Teil des Konzerns Saint Gobain – hat dort seine Gebäude von der Firma Rixner gepachtet. Der Pachtvertrag läuft 2020 aus. Wie berichtet hatte sich Biolink ein Grundstück in Bad Tölz gesichert, weil der Platz im Waakirchner Gewerbegebiet knapp wurde.

2015 nahm die Gemeinde deshalb extra eine fünf Hektar große Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet heraus, um Biolink zu halten. Doch das Unternehmen entschied sich anders. Nach dem Verkauf an Saint Gobain – ohne das Tölzer Grundstück – ist der Konzern erneut auf Flächensuche und verhandelt inzwischen mit der Gemeinde über die Konditionen.

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