Ein Kommentar zur Legalisierung:
Cannabis: Warum ein Verbot sinnvoll ist

Bayern hat sich gegen die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. Als Grund werden Sorgen vor Hirnschädigungen von jungen Menschen angeführt. Richtig so.

Was denkt ihr über die Legalisierung?

Vor wenigen Wochen hat Martin Calsow eine Lanze für die Bong gebrochen. Heute gibts die andere Seite der Diskussion. Cannabis: nein, danke. Ein Kommentar von Anna-Maria Huber:

Kiffen entspannt, macht manchmal lustig und meistens hungrig. Schuld daran ist das Molekül THC – Tetrahydrocannabinol (THC). Wer den Joint tief in die Lunge zieht, sorgt dafür, dass die putzigen Gesellen erst in die Lunge wandern und dort über die Blutgefäße in den Blutkreislauf gelangen. Je nach Konstitution, Stoff und Stoffwechsel, dauert es etwa zwischen 15 und 30 Minuten, bis das THC an Rezeptoren im Gehirn andockt. Die Party beginnt. THC wirkt auf Menschen sehr unterschiedlich. Während die eine entspannt im Muster einer Wolldecke hängt, kann es für den andern die komplette Reizüberflutung auslösen und wieder ein anderer spürt halt nix.

Grund sind verschiedene Neurotransmitter, die THC freisetzt. Etwa Dopamin, das für belohnen, motivieren und Spaß steht. Oder das Bananenmolekül Serotonin, das Wohlfühlgefühl, das durch THC langsamer aus dem synaptischen Spalt abtransportiert wird. Der Synaptische Spalt ist wie die Klamm in Kreuth. Wenn da kein Wasser mehr ist, wären auch alle in Sorge.

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Neurotransmitter sind Postboten, die verschiedene Inhalte von einer Gehirnzelle zu einer anderen schleudern. Wer kifft, sorgt dafür, dass die Postboten etwas fauler werden (Entspannung), den Brief in den falschen Briefkasten werfen (Verwirrung), den Weg vergessen (Sekundendemenz), unsinnige Assoziationen vorschlagen (Lachflash) oder das limbische System komplett aus dem Konzept bringen (Paranoia).

Wer schon in jungen Jahren viel Cannabis konsumiert, riskiert nicht nur eine Vielzahl seiner Gehirnzellen, die noch in der Entwicklung sind, es gibt auch zunehmend Hinweise dafür, dass Menschen in der Pubertät durch erhöhten Cannabis-Konsum Depressionen ausbilden beziehungsweise verstärken können. Psychosen wiederum – die übersetzt erstmal nur heißen, dass der Supercomputer Hirn überhitzt, in Folge durcheinandergerät und etwa Stimmen hört oder Dinge sieht, die nicht da sind, können durch THC ausgelöst werden. Das betrifft vor allem die Leute, die eine Disposition, also eine genetische Veranlagung zu einer Psychose haben.

Jetzt wissen wir meistens nicht um unser genetisches „Schicksal”, es sei denn in der Familie wird seit Generationen offenherzig Schizophrenie vererbt und auch noch darüber geredet. Solange wir unsere Spucke im Mund behalten und nicht an genanalytische Glaskugeln senden (tellmeGEn oder myHeritage) kann jeder kiffende Neuzugang davon ausgehen, dass auch ein einmaliger Günther (altertümlicher Rufname für Gras bei Leuten aus den Münchner Vororten) einen in die Klapse senden kann.

THC also schön im Schrank lassen und CBD, das medizinische Konterfei, nach individueller Maßgabe abgeben. Das scheint ein weit vernünftigerer Weg zu sein.

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