Ein Netto gegenüber Bussi Baby?

Nach langem Hin und Her war es im Juni 2020 soweit: Die Netto-Filiale in der Wiesseer Ortsmitte machte dicht. Seither wünscht sich die Gemeinde eine alternative Einkaufsmöglichkeit im Zentrum. Jetzt kam Netto mit einem Vorschlag für einen anderen Standort – der entspricht aber so ganz und gar nicht der Vorstellung.

Netto möchte auf dieser Wiese zwischen Sanktjohanserstraße und Hubertusstraße einen neuen Markendiscounter errichten.

Schon im Juni 2019 kursierten Gerüchte, dass die Vermieter der Netto-Filiale im Wiesseer Ortskern hinter dem Rathaus gekündigt hätten. Ende Oktober bestätigte der Filialleiter dann, dass der Pachtvertrag bis zum 30. Juni 2020 verlängert wurde. Erleichterung bei vielen Wiesseern und vor allem bei der Gemeinde machte sich breit.

Anfrage von Netto zu neuem Standort

Im Sommer 2020 stand allerdings fest: Der Netto-Markendiscounter wird schließen. Am 20. Juni war Schluss mit der zentralen Einkaufsmöglichkeit. Blieben nur noch der Edeka am Ortsanfang und –ende. Für die Gemeinde ein herber Schlag, schließlich kann in Wiessee seit Jahren beobachtet werden, wie immer wieder Einkaufsmöglichkeiten und Einzelhandel schließen.

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In der gestrigen Sitzung des Wiesseer Bau-, Umwelt- und Landschaftsausschusses wurde nun eine formlose Anfrage von Netto behandelt. Der Vorschlag: ein alternativer Standort für den Markendiscounter. Angedacht wäre das Grundstück zwischen Sanktjohanser- und Hubertusstraße, gegenüber des Hotels Bussi Baby. Also genau dort, wo der große Edeka nur einen Steinwurf entfernt liegt.

Gemeinde wünscht sich zentrale Versorgungsmöglichkeit

„Die Gebietsleiterin für den Bereich ‚Expansion’ von Netto kam auf die Gemeinde zu“, erklärte Bauamtsleiter Anton Bammer. Ein Gespräch fand am 6. August gemeinsam mit der zweiten Bürgermeisterin Birgit Trinkl statt.

Bei dem vorgeschlagenen Grundstück handelt es sich um das freie Wiesen-Grundstück, auf dem derzeit der Maibaum steht. Das Wiesengrundstück befinde sich laut Bammer zwar im Ortsbereich, allerdings sei es im Flächennutzungsplan als „Sonstige Grünfläche mit besonderer Bedeutung für das Ortsbild“ dargestellt. Dort bestehe aktuell kein Baurecht.

„Aus Sicht der Ortsplanung und der Einzelhandelsentwicklung sind derzeit der südliche und nördliche Bereich in Wiessee bisher ganz gut versorgt“, so Bammer. Einzig im Zentrum klafft eine große Lücke. „Insofern ist das vorgeschlagene Grundstück aus unserer Sicht der falsche Standort.“ Bammer empfehle daher, den Antrag von Netto abzulehnen. Dem hatten die Ausschussmitglieder nichts hinzuzufügen. Ohne Wortmeldungen stimmten sie gegen den formlosen Antrag und damit den alternativen Netto-Standort.

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