Eine Schifffahrt, die ist … umsonst!

Lange Staus um den See – kein Wunder bei nur einer Hauptverkehrsstraße und zahlreichen Baustellen. Seit Jahren ist eine bessere Einbindung der Seeverbindungen im Gespräch. Jetzt wurde ein erster Schritt getan.

Ab April können Touristen kostenlos Schiff fahren - jedenfalls Besitzer der Tegernsee Card
Ab April können Touristen kostenlos Schiff fahren – jedenfalls Besitzer der Tegernsee Card

Wie heute morgen berichtet, reiht sich derzeit im Tal eine Baustelle an die andere. Stau und Behinderungen auf der einzigen Hauptverkehrsstraße bleiben da nicht aus. Schon lange gibt es Gespräche, wieder vermehrt den Schifffahrtsverkehr zu nutzen, um die Straßen zu entlasten.

Ein erster Schritt könnte jetzt endlich getan sein. Ab kommendem Sommer fahren alle Gäste mit der Tegernsee Card zwei mal am Tag kostenlos mit dem Schiff. Das verkündete Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder heute Mittag auf einer Pressekonferenz. Geladen waren außerdem die fünf Talbürgermeister, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, der neue Chef der Bayrischen Seenschifffahrt Michael Grießer und Geschäftsführer der TTT Christian Kausch.

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Die Kosten für die Neuerung trägt zu 20 Prozent die Bayerische Seenschifffahrt und zu 80 Prozent die TTT. „Das ist eine attraktive Hochzeit, denn wir sind zwei gute Partner“, so Söder. Auch er ist der Meinung, dass das ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Dass es nun nach jahrelangen Verhandlungen doch geklappt hat, das Angebot in die Tegernsee Card zu integrieren, schiebt Söder auf den politischen Willen. Aber auch die Aufteilung der Kosten sei entscheidend gewesen. Bürgermeister Peter Höß erklärt:

Schon früher war der Tegernsee ein Verkehrsweg. Heute ist er mehr zum Ausflugsziel geworden.

 

Zwar sei auch auf dem Tegernsee 2015 ein Zuwachs von sieben Prozent und ein Umsatz von 1,5 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen, so Söder, doch nur beim Königssee könne die Schifffahrt derzeit von einem „überragenden Gewinn“ sprechen. Mit dem neuen Angebot will man die Attraktivität des Seewegs auch auf dem Tegernsee wieder steigern.

Zusätzlich soll Wlan auf allen Schiffen eingerichtet werden. Auch sollen die Tickets künftig per Smartphone gebucht und gelesen werden können. In den kommenden Monaten wolle man also zunächst die Technik auf den neusten Stand bringen, um dann im April mit dem neuen Angebot zu starten.

Auch die Talbürger sollen integriert werden

Ilse Aigner zeigte sich ebenso begeistert von der neuen Entwicklung. „Das war ein lang gehegter Wunsch der Bürgermeister und der TTT und ich hoffe, dass das positiv angenommen wird.“ Auch sie ist sich bewusst, dass es hier nicht nur um ein neues Highlight für die Gäste geht, sondern auch der Verkehr entlastet wird.

Sie könnte sich sogar vorstellen, dass die Schifffahrt irgendwann wieder so attraktiv wird, dass auch Tagesausflügler aus München schon in Gmund parken und dann den Seeweg nutzen. Bürgermeister Georg von Preysing scherzt: „Ja, das machen wir dann, wenn wir den Parkplatz in Kaltenbrunn haben.“

Höß dagegen schlägt ernste Töne an. “Man muss auch den Talbürgern etwas anbieten. Die sind sonst natürlich auch irgendwann angefressen. Die Herausforderung wird sein, ein Angebot zu schaffen, das von den Bürgern angenommen wird.“ Für Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn ist klar: “Mit einem Jahresticket für 180 Euro gibt es ein gutes Angebot. Man muss es nur besser bewerben.” Jetzt steht aber zunächst mal das Projekt Tegernsee Card an erster Stelle. Bis Ende 2018 wolle man Bilanz ziehen und sehen, wie es gelaufen ist, meint Söder abschließend.

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