Mit der Postkutsche durch Deutschland

von Maximilian Olberding

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Vor rund einer Woche startete die Deutsche Post AG mit ihrer Tochter „Deutsche Post Mobility GmbH“ nun auch in den Linienverkehr zwischen dem Tegernseer Tal und Berlin. Die Tegernseer Stimme hat den Selbstversuch gewagt und war bei der Jungfernfahrt des Postbusses dabei.

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Die Bürgermeister Köck und Höß mit Postbus-Geschäftsführer Marc Fleischhauer (ganz links)

Für die Bürgermeister Peter Höß (Bad Wiessee) und Christian Köck (Rottach-Egern) war es Ehrensache, die ersten Fahrgäste der neuen Postbuslinie nach Berlin persönlich zu verabschieden. Neben musikalischer Umrahmung war auch für das leibliche Wohl der Reisenden gesorgt. Die Naturkäserei Tegernsee hatte Lunchpakete zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Peter Höß erklärte:

Neben der täglichen Linie nach Berlin freuen wir uns besonders über die direkte Anbindung des Ruhrgebiets durch die Verbindung nach Münster.

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„Viele unserer Gäste kommen aus dem Westen Deutschlands und haben nun eine neue und attraktive Möglichkeit, an den Tegernsee zu reisen“, so der Wiesseer Rathauschef weiter. Und auch der eigens angereiste Geschäftsführer der Deutschen Post Mobility GmbH, Marc Fleischhauer, ist stolz auf die neue Verbindung. „Insgesamt verdoppelte der Fernbus der Deutschen Post Mitte Mai sein Liniennetz und verbindet nun rund 120 Städte bundesweit.“ Tickets gibt es zum Beispiel nach Nürnberg schon ab 10,50 Euro und nach Berlin ab 31,50 Euro.

Einziges Manko: die Fahrzeit

Pünktlich auf die Minute setzte sich der Postbus dann auch in Bewegung. Für die Fahrt um 9:30 Uhr ab dem Wiesseer Dourdanplatz hatten sich nur eine handvoll Mitreisende eingefunden. In Rottach-Egern stiegen noch weitere Fahrgäste zu, doch der Bus war mit sieben Personen lediglich zu knapp 15 Prozent ausgelastet.

Von Rottach-Egern ging es zunächst nach München-Fröttmaning, anschließend weiter Richtung Flughafen. Nach guten zwölf Stunden und Zwischenstationen in Landshut, Regensburg, Plauen, Zwickau, Chemnitz und Dresden, erreichte der Bus endlich das Berliner Südkreuz. Ebenfalls nahezu auf die Minute.

Komfortable Alternative zum Zug

Trotz der anstrengenden Fahrt lässt sich über den Komfort im Bus nicht meckern. Neben bequemen Sitzplätzen und ausreichend Beinfreiheit punktet der Postbus mit Sauberkeit der Bordtoilette und einem umfangreichen Angebot an Getränken und kleinen Snacks.

Lediglich das viel beworbene Mediacenter, über das sich unter anderem aktuelle Kinohits und Zeitschriften ansehen lassen, versagte bereits nach kurzer Zeit. Auf der Rückfahrt am Sonntag lief dann alles reibungslos. Die Grundsteine für eine durchaus annehmbare Alternative zum Zug sind damit gelegt.

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