Was ist mit den “Opas” los?

Seit heute Morgen sind rund 200 LKA-Beamte in ganz Oberbayern unterwegs, um Wohnungen nach Waffen zu durchsuchen. Angefangen hat alles mit einem Rottacher, der sich eine vollautomatische Maschinenpistole in Tirol beschafft hatte, um diese in Deutschland weiterzuverkaufen. Jetzt gibt es weitere Details.

In seinem Laden in der Rosenstraße wurde der Antiquitätenhändler November festgenommen. / Archivbild

Am Nachmittag des 19. November 2018 spielten sich in der Tegernseer Rosenstraße Szenen wie in einem Hollywoodfilm ab. Wie berichtet, drangen bewaffnete LKA-Beamte in ein Antiquitäten-Geschäft ein und nahmen den Ladeninhaber fest. Gegen den Geschäftsmann hatte die Münchner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Waffenhandels bereits im Vorfeld ermittelt.

Im Rahmen ihrer Ermittlungen hatten die Fahnder herausgefunden, dass sich Käufer und Verkäufer – einer davon der Ladeninhaber – eine vollautomatische Maschinenpistole, eine Uzi, in Tirol beschafft hatten, um diese in Deutschland weiterzuverkaufen. Die Beamten beschlagnahmten an jenem Nachmittag die Maschinenpistole samt Munition und nahmen die jeweils 70- und 78-jährigen mutmaßlichen Waffenschieber fest.

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Waffenhandel zur Aufbesserung der Rentner?

Angeblich liefen die Geschäfte des 78-Jährigen, der dauerhaft auf einem Rottacher Campingplatz lebte, nicht gut. Von Nachbarn wurde er jedoch stets als „nett“ und „freundlich“ beschrieben. Mitarbeiter des Campingplatzes und Nachbarn auf der Straßen vermuteten bereits damals, dass sich der Antiquitätenhändler durch den Waffenverkauf die Rente habe aufbessern wollen (wir berichteten).

Wie das LKA soeben mitteilte, hat die heutige Razzia in ganz Oberbayern genau mit diesem Fall aus Tegernsee zu tun: „Im Rahmen der weiteren Ermittlungen des Sachgebietes Waffenhandel im Bayerischen Landeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft München I ergaben sich Verdachtsmomente gegen mehrere Personen, die in den letzten Jahren in engen Kontakt mit dem 78-Jährigen standen.“

Ermittler beschlagnahmen mehrere Waffen

Daraufhin wurden durch die Staatsanwaltschaft für mehr als 20 Wohnobjekte im südbayerischen Raum Durchsuchungsbeschlüsse beantragt und vom AG München erlassen. Diese Häuser und Wohnungen in München sowie den Landkreisen Bad-Tölz/Wolfratshausen, Rosenheim, Miesbach und Erding wurden heute in den Morgenstunden von zwei Staatsanwälten und mehr als 200 Polizei- und Kriminalbeamten durchsucht. Das LKA erklärt:

Dabei fanden die Ermittler mehrere halbautomatische Waffen, Munition im vierstelligen Bereich, mehrere verbotene Gegenstände, Handfeuerwaffen im zweistelligen Bereich und diverse Langwaffen.

Zehn Männer im Alter bis zu 94 Jahren wurden als Beschuldigte vernommen und nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I und des Bayerischen Landeskriminalamtes werden fortgesetzt.

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