Diakonieverein Tegernseer Tal:
Rote Zahlen für Diakonieverein: Zwischen Neuwahlen und Putsch

Nachdem der Diakonieverein Tegernseer Tal ein Minus von 225.000 Euro verzeichnet, werden Neuwahlen angestrebt. Geschäftsführer Eberhard Ziegler spricht von einem Putschversuch.

Quelle: Adobe Stock, von Achim Wagner

Knapp 300 Mitglieder zählt der Diakonieverein Tegernseer Tal. Anfang Dezember stimmten 61 von ihnen für eine außerordentliche Mitgliederversammlung. Denn: Der Diakonieverein steckt in der Bredouille. Nach einem Bericht des Münchner Merkurs schreibt der Diakonieverein im Jahr 2022 rote Zahlen; es geht um ein Minus von über 225.000 Euro. Mit der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr sollen nun Neuwahlen angestrebt werden.

Der Diakonieverein Tegernseer Tal

“Von Mensch zu Mensch. Mit Herz und Verstand.” Damit wirbt der Diakonieverein auf der eigenen Website. Im Landkreis übernehmen sie unter anderem folgende Dienste: Ambulante Pflege, Tagespflege, eine Seniorengruppe, die Gmunder Tafel, eine Beratungsstelle zur Information und Unterstützung sowie einen Pflegedienst für Urlaubsgäste.

Zur Erinnerung: Im März dieses Jahres hat der Diakonieverein seine Satzung geändert. Drei ehrenamtliche Verwaltungsrätinnen – Ingrid Versen, Monika Peikert und Marlies Breitensträter – wurden beauftragt, einen geschäftsführenden Vorstand zu wählen. Versen und Peikert kündigten jedoch kurz darauf ihren Rücktritt an. Nur Breitensträter blieb im Amt und bestellte Ziegler zum Geschäftsführer. Als Grund für ihren Rücktritt nannten Versen und Peikert, dass sie für die roten Zahlen des Diakonievereins mit ihrem Privatvermögen eventuell haften müssten. Ziegler hingegen erklärt jetzt auf Anfrage, dass dies nicht möglich sei. Auch das Defizit kann er erklären:

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Das Defizit ist dadurch entstanden, dass wir 2022, als noch Corona war, alle Mitarbeiter weiterhin vollbeschäftigt haben.

Diesen Umstand scheint auch ein Leserbrief aus der Tagespflege Hiltl bestätigen. So schreiben die Mitarbeiter: “Es war Herrn Dr. Ziegler zu verdanken, dass wir keinen unserer Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt oder entlassen haben.” Auch Ziegler selbst ist froh, dass niemand entlassen werden musste. Für die kommende Versammlung kündigt er an: “Die finanzielle Situation wird auf der Mitgliederversammlung vorgestellt. Ob diese im Januar stattfinden kann, ist allerdings noch nicht sicher. “Wir müssen auf den Jahresbericht warten”, so Ziegler. Er verspricht jedoch einen Termin im ersten Quartal des kommenden Jahres. Der Verwaltungsrat sei zudem mittlerweile wieder vollständig. Die aktuelle Stimmung im Diakonieverein beschreibt Ziegler als “gut”. Bei den Forderungen nach Neuwahlen handelt es sich laut Ziegler um einen “Putschversuch”.

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