Versorgungsleitungen über Breitenbach bleiben sichtbar
Scheußlich, aber notwendig: Röhren-Ensemble in Bad Wiessee

Drei fette Röhren laufen über den Breitenbach in Bad Wiessee. Warum das wichtig wie sinnvoll ist.

Am Breitenbach in Bad Wiessee wurden 2020 Unterhaltungsarbeiten des Wasserwirtschaftsamts Rosenheim durchgeführt. / Quelle: Andreas Holderer

Solche Leitungen im öffentlichen Raum kennt man nur aus Städten wie Berlin. Hier, im lieblichen Bad Wiessee, wirken sie deplatziert. Drei armbreite schwarze Röhren verlaufen neben der frisch sanierten Brücke über den Breitenbach. Was anfangs wie ein Provisorium wirkte, ist gekommen, um zu bleiben. Robert Kühn, Bürgermeister von Bad Wiessee: “Es sind Leitungen, die die Wasserversorgung von drei Ortsbereichen garantieren. Dazu gehört u.a. Holz …” Aber wie lief das vor der Sanierung? Da waren die Leitungen unter der Brücke versteckt, somit nicht sichtbar.

Hochwasser-Risikogebiet Breitenbach

Da der Breitenbach als Hochwasser-Risikogebiet gilt, mussten die Versorgungsleitungen vom Bach möglichst weit entfernt neu installiert werden. Die drei Bäche (Breitenbach, Zeiselbach und Söllbach), die durch Bad Wiessee in den See fließen, sind aus Sicht des Katastrophenschutzes, immer ein Risiko. Durch stetige Versiegelung von Flächen ist jedes Übertreten des Wassers über die Bachuferkante ein Problem für angrenzende Häuser. Die Bäche im Tal können schnell bei tagelangen Regenfällen zu reißenden Flüssen werden.

Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim hat gemeinsam mit dem Miesbacher Flussmeister, seit 2020, abschnittsweise die Ufersicherung und zerstörte Bauwerke in der Gewässersohle am Breitenbach, oberhalb der Auer Brücke, saniert. Schäden an den Ufergrundstücken konnten beseitigt werden, Steine im Bach selbst wurden eingebracht. Die Brücken stellen bei Hochwasser ein besonderes Risiko dar. Hier können sich Äste oder ganze Bäume stauen, und unter Umständen die gesamte Brücke niederreißen bzw. angrenzende Flächen überfluten. So wären dann auch die Wasserleitungen betroffen und die zu versorgenden Gebiete schnell ohne lebenswichtiges Wasser.

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Kühn hat für das scheußliche Röhren-Ensemble auch einen Trost parat: “Die Entlüftungsschächte werden noch verschalt.”

Bei der Gelegenheit ist noch einmal für alle Anwohnerinnen und Anwohner auf die Gefahr von Öltanks im Überschwemmungsgebiet hinzuweisen. Das Landesamt für Umwelt hat hierzu Hinweise und Hilfestellungen auf ihrer Website gesammelt.

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