Veränderungssperre für Gästehaus?

Das Thema „Lieberhof“ sorgte im Tal für reichlich Aufmerksamkeit. Die Stadt Tegernsee sicherte sich das Vorkaufsrecht, um den Traditionshof für den Fremdenverkehr zu erhalten. Jetzt zieht auch die Gemeinde Rottach-Egern nach und will eine Veränderungssperre verhängen.

Auch für das Gästehaus Pfatischer will die Gemeinde Rottach eine Veränderungssperre verhängen.
Auch für das Gästehaus Pfatischer will die Gemeinde Rottach eine Veränderungssperre verhängen.

Das Gästehaus Pfatischer in der Ludwig-Thoma-Straße hebt sich von den vielen Hotels in Rottach ab. Wer in seinem Urlaub am Tegernsee nicht in einem der zahlreichen großen Häusern unterkommen möchte, findet in dem 1902 erbauten Anwesen eine bayerisch-traditionelle Unterkunft.

Ende der Familientradition?

Seit 1906 ist das Gut in Besitz der Familie Pfatischer. Anfangs als Erholungs- und Kurheim geführt, entwickelte sich der Hof im Laufe der Jahre zum traditionellen Gasthof mit Zimmervermietung. Nach mehrmaligen Umbaumaßnahmen bieten Bernd und Rosi Pfatischer bis heute Fremdenzimmer und Ferienwohnungen an.

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Doch scheinbar hat die Familie andere Pläne. Nach Informationen des Rottacher Geschäftsführers Gerhard Hofmann wollten die Pfatischers von einer Nutzung für den Fremdenverkehr absehen und ihren Hof für Wohnraum nutzen. Die Gemeinde hingegen möchte das Gästehaus für den Tourismus sichern. Bauamtsleiterin Christine Obermüller erklärt:

Das Gebiet Ludwig-Thoma-Weg und Pitschweg gilt als „Sondergebiet Fremdenverkehr. Gästehäuser sind für die Gemeinde Rottach-Egern sehr wichtig, vor allem wegen dem Preisklientel.

Deshalb werden die Gemeinderäte in der morgigen Sitzung über eine Veränderungssperre für dieses Gebiet abstimmen. Hans Hailer, Besitzer des Tegernseer Lieberhofs, erfuhr erst vor wenigen Wochen dasselbe Schicksal. Hailer will seinen Hof verkaufen, doch die Stadt griff ein und beantragte eine Veränderungssperre, um den Traditionshof für den Fremdenverkehr zu sichern. Die Stadt sicherte sich zusätzlich auch noch das Vorkaufsrecht.

Grundsätzlich kann jede Kommune Gebrauch von einer Veränderungssperre machen. Diese Sperre, die generell für zwei Jahre gültig ist, kann für sämtliche Gebiete und Gebäude gelten, bei denen Bauvorhaben verhindert werden sollen. Obermüller bestätigt, dass sich am Ludwig-Thoma-Weg und Pitscherweg nichts ändern wird. „Es soll eigentlich alles so bleiben wie es ist.“

Der Gemeinderat beschäftigt sich in der morgigen Sitzung außerdem mit einem Antrag von Franz Pitschi und der Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung in Rottach-Egern. Er fordert eine umgehende Einführung von Tempo 30 in der Karl-Theodor-Straße. Weiterhin stimmt der Gemeinderat über die Kostenbeteiligung der Grundstücksanlieger bei der Hochwasserschutzmaßnahme an der Rottach ab. Los geht`s um 19 Uhr im Rathaus.

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