Von einem Bad ins andere

Nach Bekanntgabe seines Rausschmisses bei der Tegernseer Tal Tourismus GmbH am 1. April 2016 trat Stephan Köhl sechs Monate später im Schwarzwald als touristischer Geschäftsführer auf. Jetzt wechselt er erneut. Von Bad Wildbad nach Bad Ischl.

Stephan Köhl bleibt weiter Tourismus-Chef. Nur woanders. / Archivbild

Drei Monate war der Münchner Tourismusfachmann Stephan Köhl Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT). Dann folgte der Rausschmiss. Was folgte, war ein PR-Desaster für die Tal-Bürgermeister um deren Sprecher Peter Höß. Die präsentierten nur wenig später Christian Kausch als neuen TTT-Chef. Zunächst als Interims-, später als Dauerlösung.

Für den geschassten Stephan Köhl ging es wenige Monate nach dem TTT-Intermezzo im Schwarzwald weiter. Am 1. November 2016 wurde Köhl Chef-Touristiker im Schwarzwald. Als Grund für seinen schnellen Ausstieg am Tegernsee gab er damals bei seinem neuen Arbeitgeber, der Touristik Bad Wildbad GmbH, die „schwierige politische Situation“ sowie „unterschiedliche Ansichten mit den Verantwortlichen über die strategische Ausrichtung“ an.

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Köhl wird Tourismus-Chef in Bad Ischl

Er wolle in Bad Wildbad andere, neue Projekte angehen, äußerte er damals gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Also unterschrieb er einen Fünf-Jahres-Vertrag. Doch wie jetzt bekannt wurde, steigt Köhl vorzeitig aus diesem Vertrag aus. Zum Jahresende will er Bad Wildbad verlassen, um dann als Geschäftsführer bei der Bad Ischl Tourismus GmbH im österreichischen Salzkammergut anzufangen.

Der Vertrag sei bereits unterschrieben, teilt Köhl in einer Email an alle Geschäftspartner mit, die der Tegernseer Stimme vorliegt. Als Hauptgrund für seinen vorzeitigen Ausstieg bei der Touristik Bad Wildbad gibt er an, er wolle „aus familiären Gründen“ wieder in den Alpenraum wechseln.

Köhls Erinnerung an den Tegernsee? Keine gute.

Auf telefonische Nachfrage bestätigt er das. Seine Kinder würden in der Nähe von Wien leben, sagt er. Da sei der Weg zur Arbeit nach Bad Wildbad einfach zu weit. Außerdem habe er in Richtung Bayern zurückkehren wollen, sagt er. Eine Entscheidung, die ihm dennoch sehr schwer gefallen sei. Keinesfalls hätte es „an Bad Wildbad oder irgendeiner Person“ gelegen. Ganz im Gegenteil.

Für ihn sei der Ort eine „eine beeindruckende Stadt im wunderbaren Nordschwarzwald“, die er „immer in bester Erinnerung“ behalten werde. Ganz anders dagegen seine Erinnerung an den Tegernsee. Er sei im Nachhinein “froh”, so Köhler auf unsere Nachfrage hin, dass “er nicht mehr da ist”. Die Politik am See sowie einzelne wenige Personen der TTT vermisse er überhaupt nicht.

Nichtsdestotrotz sei die Zusammenarbeit mit vielen Hoteliers, Privatpersonen und Leistungspartnern im Tegernseer Tal sehr gut gewesen. Wohingegen er seine Arbeit in Bad Wildbad in den höchsten Tönen lobt. Sowohl mit Bürgermeister Klaus Mack als auch mit allen Gemeinderäten arbeite er “konstruktiv und positiv” zusammen, sagt er.

Ich verlasse einen tollen Ort, einen tollen Bürgermeister und einen tollen Gemeinderat.

Faszinierend findet er vor allem, dass Entscheidungen dort zügig getroffen werden. So sei zum Beispiel eine Hängebrücke innerhalb von nur 15 Monaten aus dem Nichts gestampft worden. Im Herbst will er seine Tätigkeit in Österreich anfangen. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung in zwei Wochen soll entschieden werden, wann genau er seinen Job wechseln darf.

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