Wie feiern Sie Weihnachten … Herr Landrat?

Nur noch eine Woche, dann ist er da, der Heilige Abend. Davor ist noch einiges zu tun – auch für einen Landrat. Wolfgang Rzehak erzählt was es noch zu gibt, wie er an seinen Christbaum kommt und warum an Weihnachten ein italienisches Gericht auf den Tisch kommt.

So feiert unser Landrat Weihnachten

Wie feiern Sie Weihnachten …? Diese Frage stellen wir seit einigen Wochen verschiedenen Gesprächspartnern aus dem Tegernseer Tal. Der erste Artikel ist bereits vor einigen Tagen erschienen. Bis Heilig Abend geht es jeden Tag mit einem neuen Teil weiter. Heute: Landrat Wolfgang Rzehak, der erklärt warum Karpfen bei Ihm leider nie auf den Tisch kommt.

Tegernseer Stimme: Herr Rzehak, wie verläuft die „stade Zeit“ im Landratsamt? Haben Sie so kurz vor Jahresende noch viel zu erledigen, oder wird es auch bei Ihnen langsam ruhiger?

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Wolfganz Rzehak: Die Zeit vor Weihnachten und vor dem Jahreswechsel gehört für einen Landrat und für die Verwaltung zu den arbeits-intensivsten des ganzen Jahres. Viele Projekte sollen noch im alten Jahr abgeschlossen werden, Ausschüsse und Sitzungen jagen sich. Am 21. Dezember tritt noch einmal der Kreistag zusammen, Thema ist der Ersatzbau für das Landratsamt. Die stade Zeit hat also für uns noch nicht angefangen!

Was genießen Sie während der Adventszeit besonders?

Rzehak: Besonders die Weihnachts- und Adventsmärkte der Region mag ich besonders, weil diese sehr oft etwas für die ganze Familie bieten. Ich freue mich immer, wenn ich dann die Augen meiner beiden Mädchen leuchten sehe. Denn noch sind sie in einem Alter, in dem sie gerne an die Verheißungen der Weihnachtszeit glauben, etwa an das Christkind. Sehr schön ist es auch, die beiden zu beobachten, wenn sie die Türchen vom Adventskalender aufmachen dürfen.

Was sind Ihre Highlights während der Adventszeit?

Rzehak: Da gibt es wirklich so viel in unserem Landkreis! Sehr gerne gehen wir auf den Nikolaus-Markt in Gmund oder auf die Nikolaus-Feier vom Miesbacher Trachtenverein. Ein muss für unsere ganze Familie ist auch in jedem Jahr ein Besuch beim Tegernseer und Rottacher Weihnachtsmarkt. Nett sind auch die Schifffahrten im Dunklen auf den Seen. Generell mögen wir alles, was traditionell, echt und authentisch für die Weihnachtszeit im Oberland steht.

Haben Sie schon einen Weihnachtsbaum ausgesucht? Wann wird der aufgestellt? Und machen Sie das selbst?

Rzehak: Heuer überlegen wir uns wirklich, ob wir nicht mal einen Baum selber schlagen sollen. Die „Holzkirchner Stimme“ hat ja beschrieben, dass es dieses Projekt gibt, wo man sich – in Absprache mit dem Förster – seinen Baum im Wald selber aussuchen kann. Wenn die Bäume sorgfältig ausgewählt werden, ist das sogar für den Wald und für die Umwelt gut, statt auf Massenprodukte von sonst woher zu setzen.

Und das Aufstellen des Baumes?

Rzehak: Das erledige ich immer selbst, mit tatkräftiger Unterstützung meiner Frau. Die ganze Familie zusammen schmückt dann den Baum mit unserem besonderen Weihnachtsbaumschmuck. Das ist schon ein kleines Zeremoniell, welches immer eine schöne Erinnerung für die Kinder ist.

Wie verbringen Sie den Weihnachtsabend und die Feiertage?

Rzehak: Den Heiligen Abend verbringe ich traditionell im ganz engen Familienkreis, also mit meiner Frau und meinen beiden Mädchen. Da sind wir ganz bei uns. Am späten Nachmittag gehen wir in die Kinderchristmette in der Gmunder Pfarrkirche St. Ägidius, danach geht es heim zur Bescherung. Am zweiten Weihnachtstag unternehmen wir immer etwas mit der Großfamilie, mit meiner Schwester und Anhang und meinem Bruder und seiner Familie. In diesem Jahr besuchen wir den Feichtner Hof bei uns in Gmund. Wir möchten gerne eine Weihnachtsgans essen. Generell fahren wir über Weihnachten nie weg, etwa ins Ausland oder in andere Gegenden in Deutschland. Dafür ist diese Zeit hier im Landkreis einfach zu schön.

Und was kommt an Weihnachten auf den Tisch?

Rzehak: In meiner Familie war es Tradition – von meinen Eltern her – zu Weihnachten wird Karpfen gegessen. Etwa die Karpfensuppe meiner Mutter war für mich immer etwas ganz Besonderes. Dann habe ich immer wieder schöne Erinnerungen an meine Weihnachtszeit als Kind. Aber meine Frau ist da leider nicht in gleichem Maße zu begeistern, darum haben wir uns geeinigt: Es gibt Ossobucco alla milanese, ein Schmorgericht.

Haben Sie einen besonderen Wunsch zu Weihnachten?

Rzehak: Persönlich freue ich mich immer auf eine Zeit der Ruhe und des Friedens, der Stille, der Besinnlichkeit und der Einkehr. Das ist mir auch als Christ wichtig. Politisch wünsche ich mir mehr Frieden auf der Welt. Ich betrachte es mit etwas Sorge, dass die Hetze und die Unwahrheiten zunehmen, es gibt mehr Populismus und weniger gegenseitiges Verständnis. Mehr sachliche Argumente, mehr Abwägen und Nachdenken wären gut – Gott sei Dank bezieht sich dies weniger auf die Kreispolitik, als eher auf die Bundespolitik, oder sogar die Weltpolitik.

Wenn Sie auf 2016 zurückschauen, was ist ihnen in Erinnerung geblieben?

Rzehak: Das Jahr 2016 war für den Landkreis Miesbach ein sehr erfolgreiches Jahr. Obwohl wir zum Teil sehr ehrgeizige Ziele gesteckt hatten, konnten wir viel erreichen. Für sehr viele Geflüchtete mussten wir ein Dach über dem Kopf finden. Hier haben alle zusammen angepackt, Ehrenamtliche, Sozialverbände, Bürgermeister, die Mitarbeiter in den Verwaltungen von Gemeinden und Landratsamt. Auch den nächsten Schritt, die Integration, werden wir so zusammen schaffen.

Auch beim Förderzentrum sind wir sehr weit gekommen. Für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung ist es wichtig, dass sie nun in absehbarer Zeit endlich wieder zumutbare Arbeitsbedingungen bekommen sollen – durch den Ersatzbau des Amtes in Miesbach. Auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren: Das Amt wird bürgerfreundlicher. Kürzere Wege, weniger Unterhaltskosten des Gebäudes und endlich eine behinderten-gerechte Architektur.

Und politisch?

Rzehak: Sehr positiv ist es, dass wir insgesamt in der Kreispolitik immer konstruktiv zusammen gearbeitet haben, trotz kleinerer Meinungsverschiedenheiten manchmal. Alle Kreisrätinnen und Kreisräte, alle Politiker der sechs Fraktionen im Kreistag, waren immer sehr ergebnis-orientiert. Wir wollen alle gemeinsam das Beste für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Miesbach erreichen.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?

Rzehak: Gesundheit für meine Familie und auch für mich. Ich wünsche mir Zeit mit meinen beiden Töchtern, sie wachsen so wahnsinnig schnell!

Für den Landkreis wünsche ich mir, dass der soziale Frieden erhalten bleibt. Unsere große Stärke ist weiterhin der Zusammenhalt aller Bürger. Das starke Einstehen füreinander, auch ohne kommerzielle Interessen, macht uns zu dem, was wir sind.

Herr Rzehak, vielen Dank und ein schönes Weihnachtsfest.

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