Wer jetzt nicht auf den Zug der stark zunehmenden E-Mobilität aufspringe, verpasse auch im Tourismus den Anschluss. Denn immer mehr Gäste würden Wert auf einen nachhaltigen Urlaub legen, so lautete das einstimmige Credo zahlreicher Referenten einer Tagung im Hotel Das Tegernsee Ende März diesen Jahres.
Zunehmend, so der Tenor, rücke das Thema Elektromobilität auch in den Fokus der Tourismus-Branche, „da Elektromobilisten ihren Urlaubsort oftmals nach der vorhandenen Ladeinfrastruktur wählen“. Viele Hotels und Restaurants haben daher schon heute diese wachsende Zielgruppe im Blick. Urlaubs-Ideale wie Ruhe, Natur und Erholung gepaart mit Elektromobilität gewinnen, so die Experten, immer mehr an Priorität.
Allerdings gibt es rund um das Thema E-Tourismus noch viele offene Fragen. Beispielsweise kann sich die Ladeinfrastruktur an einem Wanderparkplatz wesentlich von den Anforderungen an einer Autobahn-Schnellladestation unterscheiden. Auch an Routenführung, CarSharing oder ÖPNV am Urlaubsort stellt die Elektromobilität bestimmte Ansprüche.
Warum die Technologie nur schleppend vorankommt
Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn erklärte vor sechs Monaten, dass er vor allem ein gewisses „Henne-Ei-Prinzip“ sehe. Wo meist die Sehenswürdigkeiten für die Besucher seien, „haben wir noch keine Ladesäulen“. Die Stadt werde an der Seesauna zwei Zapfsäulen errichten. Da diese aber nicht reichen würden, hoffte Hagn, dass Hoteliers nachziehen. Der Tegernseer Bürgermeister ist überzeugt davon, dass man über die Elektromobilität auch Touristen gewinnen kann.
Insgesamt kommt die neue Technologie im Tal nur schleppend voran. Damit sich das ändert, hatte unter anderem der Rottacher Gemeinderat beschlossen, zwei neue “More”-Elektro-Tankstellen zu errichten. Nun wurde nochmal darüber informiert. wie die Zapfsäulen aussehen sollen und wo der Standort ist. Wie berichtet werden diese am Wandlinger Parkplatz sowie am Zentralparkplatz stehen. Ein fester Partner ist dabei das E-Werk Tegernsee.
“More” steht für mobile Region Oberland, in der nach dem eigenen Selbstverständnis Kommunen, Versorger, Unternehmer und Touristiker “an einem Strang ziehen” sollen. Doch ganz mitziehen wollen nicht immer alle sofort. So gab es vor einem Jahr im Rottacher Gemeinderat noch heftigen Gegenwind für den Austausch der technisch überholten E-Tankstelle am Wandinger-Parkplatz. Erst nach intensiver Debatte kam eine Mehrheit für ein Modell der neuen Generation zustande. Vor allem der Fakt, dass die Rottacher selber kräftig zuschießen müssen, gefiel nicht allen Ratsmitgliedern. Schließlich kassiert das E-Werk – anders als beim alten Modell – bei den neuen Tankstellen für den Strom.
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