Betteln, Stehlen, Einbrechen

Die Präsenz des organisierten Verbrechens in Holzkirchen und Umgebung ist nicht zu leugnen. Neben Bettler-Banden sind seit kurzem auch Einbrecher unterwegs.

Dabei kommen die Täter immer in Gruppen und gehen systematisch vor. Sie suchen ihre Opfer gezielt aus.

An diesem Grundstück im Außenbereich soll die neue Lagerhalle entstehen
Besonders landwirtschaftliche Betriebe stehen im Fokus

Der Nord-Landkreis kommt nicht zur Ruhe. In letzter Zeit fühlten sich vor allem die Weyarner Bürger von hausierenden Bettlern terrorisiert. In Holzkirchen ist man hingegen von Einbrüchen betroffen. Erst vergangene Woche musste ein Föchinger Landwirt und eine Bäckerei in der Münchner Straße Einbrüche vermelden. Zudem wurde das Fenster eines Einfamilienhaus aufgebrochen und das Haus nach wertvollen Gegenständen durchsucht. Auch Räder werden immer wieder von Privatgrundstücken geklaut.

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Es handelt sich in den meisten Fällen um organisiertes Verbrechen, wissen die Beamten der Polizeiwache in Holzkirchen. Gleich zwei Landwirten in Föching wurden Motorsägen im Wert von knapp 4.000 Euro entwendet. Dabei waren die Schuppen sogar mit Kette und Vorhängeschloss gesichert. Dennoch kamen die Täter an die Beute.

Einer der Landwirte habe sogar noch den Transporter der Bande gehört und gesehen. Daraufhin habe sich dieser in Richtung Fellach aus dem Staub gemacht. Zurück blieb der leere Geräteschuppen. Dienststellenleiter Josef Lang aus Holzkirchen meint dazu:

Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe fallen solchen Diebstählen immer wieder zum Opfer. Aufgrund des täglichen Gebrauchs der Geräte sind die Schuppen oft nur sehr leicht verschlossen oder gesichert und das lockt die Täter an.

„In aller Regel rücken die Banden im Schutz der Dunkelheit in Kleintransportern an“, weiß Lang. Danach „bunkern“ sie die Beute, bis sie sie „umlagern“ können. Das Diebesgut wird anschließend über die Landesgrenzen gebracht und im Ausland weiterverkauft. Es handelt sich hierbei nie um Einzeltäter sondern um organisierte Banden, die meist aus zwei bis drei Männern bestehen. „Die Vorgehensweise der Täter deutet eindeutig auf organisiertes Verbrechen hin“, weiß Lang.

Einer der betroffenen Landwirte berichtet von Männern mit Kleintransportern, die tagsüber die Höfe „ausspionieren“ und vornehmlich nach Altmetall fragen, in Wahrheit aber keines kaufen möchten. Nachts würden sie dann „anrücken und alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. Ein ähnliches Vorgehen war auch bei den Bettel-Banden in Weyarn zu beobachten.

Polizei rät von Spenden ab

Laut Holzkirchner Dienststellenleiter Lang gilt nach wie vor: „Die organisierten Banden kehren immer wieder dahin zurück, wo sie das meiste Geld erhalten haben.“ Abschrecken würde sie letztendlich nur eine verstärkte Polizeipräsenz. Und den Gebieten, wo es nichts zu holen gebe, würden sie langfristig den Rücken kehren.

Wegen Betteln alleine könne sie die Polizei allerdings nicht festnehmen. Die Mitglieder der organisierten Banden wissen anscheinend sehr genau, was sie dürfen und was nicht. Sie würden es gezielt darauf anlegen, mit Bettelkarten, gebrochenem Deutsch und ärmlich anmutendem Auftreten Mitleid zu erregen.

Und das organisierte Verbrechen bleibt nie lange fern. Die kriminellen Klein-Gruppen „klappern“ im ständigen Wechsel die umliegenden Landkreise ab. Auch wenn es die letzten Tage, laut dem Beamten Lang, “ruhig” war – sicher ist: sie kommen wieder.

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