Ende der Mitsprache?

von Christopher Horn

Schlechte Nachrichten für alle Gastgeber im Tal. Die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) muss neu strukturiert werden. Schuld ist die veränderte Gesetzeslage. Private Anbieter verlieren so ihr Stimmrecht.

TTT-Chef Georg Overs, hier   bei der Eröffnung der Wiesseer TI, muss die TTT neu strukturieren.
TTT-Chef Georg Overs, hier bei der Eröffnung der Wiesseer Tourist Info, muss die TTT neu strukturieren.

Nach der gescheiterten Fusion stehen für die Tourismusorganisationen im Landkreis weitere Neuerungen an. Die ATS wird zum Kommunalunternehmen. Die TTT bleibt eine GmbH. Der Einfluss privater Gesellschafter, also der Hoteliers und Vermieter im Tegernseer Tal, wird jedoch deutlich geringer als bisher.

„Das ist sehr bedauerlich. Wir müssen uns aber an geltende Gesetze halten. Vergaberechtlich dürfen keine privaten Gesellschaften mehr in einer GmbH vertreten sein”, erklärt TTT-Geschäftsführer Georg Overs.

Anzeige

Private verlieren Stimmrecht

Bislang waren die privaten Anbieter an allen wichtigen Entscheidungen der TTT beteiligt. Sie waren gemeinsam mit den fünf Talgemeinden Gesellschafter der TTT, hatten ein aktives Stimmrecht. So konnten sie über finanzielle und strategische Fragen mit abstimmen. Zwischen vier und sechs Mal im Jahr kamen alle Beteiligten zusammen, brachten unter anderem die Tegernsee Card gemeinsam auf den Weg.

Nun müssen die privaten Mitglieder aber aus der Gesellschaft ausscheiden und verlieren auch ihr Stimmrecht. „Wir versuchen, hier einen Weg zu finden, um die Privaten auch in Zukunft stärker einzubinden“, versicherte Georg Overs im Wiesseer Gemeinderat.

Angedacht ist ein Beirat für gewerbliche Vermieter und Hoteliers. Dort könnten diese dann Vorschläge unterbreiten, selbst aber keine endgültigen Entscheidungen fällen. Wie genau eine stärkere Einbindung aussehen könnte, werde derzeit geprüft, so Overs weiter.

Kritik von Vermietern

Auch die Vermieter sehen diese Entwicklung indes kritisch. „Wir bedauern das sehr, tragen diese Vorgabe aber zwangsläufig mit“, erklärt Bernhard Kaiser, Vorsitzender des Verkehrsvereins Bad Wiessee und somit Sprecher der Wiesseer Vermietergemeinschaft.

Auch andere Gästehausbetreiber sind mit der neuen Situation unzufrieden. „Dass die Privaten keine Mitsprache mehr haben, sollte immer verhindert werden. Nun wird es Realität“, sagt Heinz Waldenmaier vom Gästhaus Ludwig Thoma in Tegernsee. Aus seiner Sicht kann das auch durch einen neuen Beirat nicht wieder ausgeglichen werden. So oder so sinkt der Einfluss derjenigen, die am nächsten an den Gästen dran sind und so über die größte Erfahrung verfügen.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner