Preysing und Pächter passen

Der Verkauf des Feichtner Hofs von Bräustüberl-Wirt Peter Hubert kam überraschend. Allerdings nicht für die Beteiligten. Denn Hubert hatte den Feichtner Hof bereits dem derzeitigen Pächter Thomas Thielemann sowie der Gemeinde Gmund angeboten. Beide lehnten ab.

Peter Hubert räumte Pächter Thomas Thielemann das Vorkaufsrecht für den Feichtner Hof in Gmund ab. Er lehnte ab. Die Gemeinde Gmund ebenfalls.

Bräustüberl-Wirt Peter Hubert war vier Jahre lang Besitzer des Feichtner Hofs. Für die Aussenstehenden einigermaßen überraschend verkaufte er die Traditionsgaststätte an die Aureus Immobilien GmbH mit Sitz in Dürnbach. Spekulationen darüber, was die Gründe für den Verkauf waren, will Hubert auf Nachfrage nicht kommentieren:

Es handelt sich um Vertragsangelegenheiten, zu denen ich mich nicht äußern will.

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Weitere Infos sind dem Rottacher Gastronom nicht zu entlocken. Dagegen gibt sich Thomas Thielemann ein wenig gesprächiger. Für ihn sei der Verkauf keine Neuigkeit gewesen. Denn Hubert hatte dem jetzigen Pächter des Feichtner Hofs im Rahmen einer Abmachung ein Vorkaufsrecht auf den Hof samt Baugenehmigung für ein geplantes Hotel eingeräumt. Thielemann entschied sich aber dafür, das Vorkaufsrecht nicht in Anspruch zu nehmen.

Daraufhin flatterte dem derzeitigen Pächter vor kurzem die Information ins Haus, der Feichtner Hof sei verkauft worden. Vermutlich, so seine Einschätzung, sei Kristian Worbs, Geschäftsführer der Aureus Immobilien GmbH in dieser Situation gerade rechtgekommen. Denn der hatte sich schon für den Feichtner Hof interessiert, bevor Peter Hubert ihn 2012 überhaupt gekauft hatte.

Zumal die Gemeinde Gmund, der der Bräustüberl-Wirt den Hof ebenfalls angeboten hatte, das Traditionshaus auch nicht haben wollte. Das erklärte gestern Abend der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing. Auf der Gemeinderatssitzung betonte er man habe dankend abgelehnt.

Zum Essen kommt Hotelbau

Mit dem neuen Eigentümer dürfte einem Hotelbau nun nichts mehr im Wege. Vertraglich festgelegt und geplant ist ein Hotel mit 14 Gästezimmern, drei Ferienwohnungen und einer Tiefgarage. Einfluss auf Thielemanns Pachtvertrag hat der Verkauf des Feichtner Hofs jedenfalls nicht. „Dieser bestehe unverändert fort“, so Hubert. Und das nach Aussage von Thielemann immerhin noch acht Jahre.

Für ihn sei das okay, erklärt der Bio-Koch. Wann genau mit dem Hotelbau losgelegt wird, steht noch nicht fest. Worbs wolle sich in aller Ruhe mit Thielemann absprechen, das erklärt der neue Eigentümer gegenüber dem Merkur. Eine Konkurrenz zu Gut Kaltenbrunn sehe der 62-Jährige nicht: „Die Gasthäuser heben sich voneinander ab“, betont Worbs, und „In Sachen Hotel wäre eine Kooperation sogar eine Überlegung wert.“

Und Peter Hubert? Seit 1998 betreibt er das Weinhaus Moschner, seit 2010 war er drei Jahre lang Pächter des Bauer in der Au in Bad Wiessee, und von Dezember 2012 bis November 2014 betrieb er das Catering im Rottacher Seeforum. Ob der Unternehmer bereits neue Pläne hat oder sich voll und ganz auf das Tegernseer Bräustüberl konzentrieren will, darüber schweigt er sich bislang aus.

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