Ist ein Tunnel in Waakirchen machbar?

Zwölf Trassenvorschläge, darunter drei Tunnel-Varianten, waren beim Straßenbauamt Rosenheim als Alternative zur Waakirchner Nord-Süd-Umfahrung eingegangen. Neun werden berücksichtigt. Was machbar ist, erfahren die Bürger in knapp einem Monat.

Mit Tunnel-Schildern wie hier in Waakirchen kämpft die Bürgerbewegung B472 für eine unterirdische Lösung. / Archivbild

„Wir sind derzeit dabei, die Machbarkeitsstudie für die Ortsumgehung Waakirchen fertigzustellen“, sagt Rosenheims Baudirektor Stefan Högenauer auf Nachfrage. Neun Trassenvarianten werden dabei berücksichtigt.

Mitsprache- und Zeichenrecht hatten die Waakirchner Bürger im Juli 2017 für ihre geplante Ortsumfahrung bekommen. Ursprünglich gingen daraufhin zwölf Trassenvorschläge – darunter drei Tunnelvarianten – beim Straßenbauamt Rosenheim ein. Übrig geblieben sind neun. Welche Vorschläge davon wirklich umsetzbar sind, das sollte im Rahmen einer Studie geprüft und ermittelt werden.

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Am 3. Juli wird die Machbarkeitsstudie präsentiert

Immer wieder hatte sich das Ergebnis verzögert. Als Grund hatte Högenauer auf die bis dato fehlenden Verkehrszählungen verwiesen, die aufgrund von Straßensperrungen durch Baumaßnahmen nicht hätten durchgeführt werden können. Die aber seien für die Studie unverzichtbar, weil man eben auf dieser Grundlage die Verkehrswirksamkeit der Varianten untersuche.

Die Bilanz scheint gezogen, denn nun steht der Präsentationstermin fest: Am 3. Juli soll die Machbarkeitsstudie in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Waakirchner Turnhalle vorgestellt werden. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie werde im ersten Schritt die Umweltverträglichkeit, das Baugrundrisiko sowie die Auswirkungen auf den Boden geprüft, so Högenauer.

Wie wird sich Waakirchen positionieren?

Diese Art der Bewertung habe nichts mehr gemein mit der vom Bundesverkehrswegeplan, kritisiert wiederum der Sprecher der Bürgerbewegung Entlastung B472, Lars Hülsmann. Von dieser Grundlage sei die Bürgerbewegung aber ausgegangen. So seien die damals vom Bund getroffenen Annahmen nicht nur verworfen worden, sondern würden überhaupt keine Rolle mehr spielen.

Für die Bürgerbewegung seien aber eben genau diese Annahmen falsch gewesen und einzig der Grund dafür, dass das Projekt in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde. Sein vom Verein eingereichter Tunnelvorschlag wurde zwar bislang als technisch umsetzbar eingeschätzt, könnte aber möglicherweise an den hohen Kosten scheitern. Hülsmann bleibt dabei: Die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) vorgesehene Nord- oder Südumfahrung widerspricht der Alpenkonvention.

Es gelte, die Natur zu schützen, Flächenfraß zu vermeiden, und das kürzlich veröffentlichte Mobilitätsgutachten für das gesamte Oberland im Hinblick auf eine gute Lösung für Waakirchen zu berücksichtigen. Für Hülsmann ist jedoch gar nicht so sehr die Machbarkeitsstudie entscheidend. Für ihn zählt, wie die Gemeinde Waakirchen sich künftig positionieren wird.

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